Österreichs Bauern haben 2021 eine nur durchschnittliche Ernte an Getreide einschließlich Körnermais eingefahren. Wie die Statistik Austria jüngst abschließend berichtete, belief sich das Gesamtaufkommen auf 5,30 Mio. t. Das waren 7 % weniger als im Jahr davor, aber 2 % mehr als der Zehnjahresdurchschnitt.

Allerdings fielen die Ergebnisse für das Halmgetreide und den Körermais sehr unterschiedlich aus. Die Druschmenge ohne Körnermais belief sich auf 2,86 Mio. t. und lag somit um 12 % unter dem Vorjahresergebnis und 7 % unter dem langjährigen Mittel. Körnermais inklusive Saatmais brachte es hingegen mit 2,43 Mio. t im Jahresvergleich auf ein leichtes Plus von 1 %, während das Zehnjahresmittel um 13 % übertroffen wurde. Maßgeblich war die Ausweitung der Maisfläche um 3 %. Der Durchschnittsertrag bewegte sich hingegen mit 11,2 t/ha annähernd auf Vorjahresniveau. Die Weizenernte 2021 wird von den Wiener Statistikern auf 1,53 Mio. t beziffert. Gegenüber 2020 war das ein Minus von 8 %. Auf Weichweizen entfielen 1,35 Mio. t und auf Dinkel 71.900 t. Während die Weichweizenmenge damit um 11 % kleiner als 2020 ausfiel, wurde beim Dinkel ein kräftiges Produktionsplus von 33 % verzeichnet. Auch die Ernte an Hartweizen übertraf mit 87.700 t die Vorjahresmenge deutlich, und zwar um 11 %. An Roggen wurden aufgrund der Verkleinerung der An­baufläche und zugleich schwachen Erträgen lediglich 151.600 t eingebracht, 31 % weniger als 2020.

Bei Gerste fiel die Produktion – ebenfalls flächenbedingt – um 15 % auf 738.200 t ab. Auch den Anbau von Triticale fuhren die österrei­chischen Landwirte zurück, nämlich um 11 %. Zusammen mit einem geringeren Durchschnittsertrag ließ das die Produktion auf 264.100 t sinken, was ein Minus von 20 % bedeutete.

Mehr Sojabohnen

Österreichs Ernte an Körnerleguminosen und Ölsaaten fiel mit 483.800 t um rund 9 % höher aus als 2020. Gegenüber dem Zehnjahresmittel errechnete sich ein Plus von 15 %. Weiter im Aufwind waren im vergangenen Jahr dabei die Sojabohnen, deren Anbau um 12 % auf den neuen Höchstwert von 76.700 ha ausgedehnt worden war. Die Landwirte konnten von dieser Fläche insgesamt 235.100 t Sojabohnen einbringen und damit das Vorjahresresultat um 16 % übertreffen.

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Weiter im Aufwind waren im vergangenen Jahr die Sojabohnen.

Das mit Sonnenblu­men bestellte Anbauareal wurde um 5 % erweitert. Die zudem sehr guten Erträge sorgten für eine Zunahme der Produktion gegenüber 2020 um nahezu ein Drittel auf 74.400 t, den höchs­ten Wert der vergangenen zehn Jahre. Das Aufkommen an Kürbiskernen belief sich auf 25.600 t, womit die Vorjahresmenge um 11 % übertroffen wurde. Bei Raps und Rübsen nahm die Erzeugung dagegen um 14 % auf 85.900 t ab. Bei Ackerbohnen war nach dem massiven Abwärtstrend der vergangenen Jahre die Fläche erstmals wieder deutlich ausgedehnt worden, und zwar um 12 %. Die Erntemenge erhöhte sich um 11 % auf 15.600 t.

Mindestrübenfläche knapp erreicht

Eine klare Trendwende war 2021 in Österreich bei den Zuckerrüben festzustellen. Nach dem Tief der vergangenen Jahre wurde der Rübenanbau von den Landwirten um 43 % auf 37.682 ha ausgeweitet. Damit konnte die für den Betrieb der beiden Agrana­Zuckerfabriken in Tulln und Leopoldsdorf vorausgesetzte Mindestfläche knapp erreicht werden. Die Produktion dürfte da­durch deutlich höher ausfallen als in den vergangenen Jahren. Es ist nach Schätzung mit rund 3 Mio. t Zuckerrüben zu rechnen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Plus von 45 %. Positiv hat sich der witterungsbedingt deutlich reduzierte Schädlingsdruck durch den Rüsselkäfer ausgewirkt. Zurückgegangen ist ebenso der Anbau von Kartoffeln. Das Areal wurde um 7 % verkleinert. Die Erntemenge nahm im Vergleich zu 2020 noch stärker ab, nämlich um 13 % auf 769.700 t.

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AUTORBernhard Weber
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