Gerade „FairHalten auf der Alm“ will gelernt sein

Einmal mehr hat der niederösterreichische Almwandertag am 15. August, diesmal auf der „Gmoa-Weide“ in der Gemeinde Hohe Wand, den Wert von Almen und Weiden für die ganze Gesellschaft aufgezeigt.

Bei der Almwanderung mit dabei: Johannes Schmuckenschlager, Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Bauernbundobmann Stephan Pernkopf, Dorli Draxler von der Volkskultur NÖ und Obmann Josef Mayerhofer vom Alm- und Weidewirtschaftsverein.

Unsere Almen und Weiden, so wie wir sie kennen und schätzen, sind durch die leidenschaftliche Arbeit von Bäuerinnen und Bauern entstanden. Seit Jahrtausenden bewirtschaften sie ihre Almen mit viel Engagement und Idealismus. „Damit das so bleibt, müssen wir nicht nur die Herausforderungen rund um den Klimawandel gemeinsam anpacken,
sondern auch die Wertschätzung des Produktionsstandorts Alm in der breiten Gesellschaft sicherstellen“, erklärte LK NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und Alm- und Weidewirtschaftsvereinsobmann Josef Mayerhofer vor den rund 1.100 Gästen des jährlichen Almwandertages, der am vergangenen Sonntag bei Kaiserwetter in der Buckligen Welt über die Bühne ging.

Almwirtschaft ist die Grundlage für Produktion und Tourismus

Mit 111 Almen und Gemeinschaftsweiden, 860 auftreibenden Betrieben sowie 6.800 Rindern ist die Alm- und Weidewirtschaft für Niederösterreich zentraler Faktor für Produktion und
Tourismus. Die Almbewirtschafter verbinden in ihrer täglichen Arbeit Tradition, Brauchtum und Moderne und schaffen damit auch ein Paradies für Erholungssuchende und Naturliebhaber.

Mit der Infokampagne unter dem Titel „FairHalten auf der Alm“ wurde um Verständnis für die Arbeit der Almbäuerinnen und -bauern geworben. Dafür wurden in kurzen Videos, einem Folder und auf Plakaten Fakten und Verhaltenstipps zusammengetragen und den Menschen ins
Bewusstsein gerufen.

Schmuckenschlager und Mayerhofer zeigten sich überzeugt, dass Almen und Weiden mit ihrem Artenreichtum eine wertvolle Produktionsgrundlage für gesunde Lebensmittel darstellen. Bei all der Idylle dürfe man allerdings nicht vergessen, dass es auf der Alm auch gefährlich werden könne. Es brauche daher den respektvollen und fairen Umgang mit Tieren, Pflanzen
und Menschen, um sich auch künftig an Almen und Weiden erfreuen zu können, wurde mehrfach betont.

„Unsere Almen sind ein Arbeitsplatz der Bauern und Lebensraum der Tiere.“

Ziel einer starken Interessensvertretung der Almbäuerinnen und -bauern sei es daher, dass die Gesellschaft die Almen und Weiden nicht nur als attraktives Ausflugsziel wahrnehme,
sondern diese auch als Produktionsstandort respektiere und den enormen Arbeitseinsatz der Bäuerinnen und Bauern anerkenne, so Schmuckenschlager und Mayerhofer.

Grünlandbetriebe brauchen Rinderhaltung zum Wirtschaften

Dem konnte Bauernbundobmann Stephan Pernkopf nur zustimmen: „Unsere Almen sind unverzichtbare Erholungsräume, wertvolle Ökosysteme und wichtige Lebensgrundlage für
unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern gleichermaßen.“ Die Corona-Pandemie habe die Menschen den Erholungswert der Almen und Weiden noch deutlicher erkennen lassen. Diese
seien aber auch Arbeitsplatz der Bäuerinnen und Bauern und Lebensraum für Tiere. „Jeder Wanderer sollte bei seinem Besuch auf einer Alm den Hausverstand einsetzen“, plädierte Pernkopf für mehr Rücksichtnahme.
Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger gab sich überzeugt: „Unsere gelebte Alm- und Weidewirtschaft in Österreich ist einzigartig. Egal ob als Ausflugsziel, als Erholungsort oder
wenn es um den Schutz unserer Siedlungen vor Unwetterereignissen geht: Almen und Weiden sind ein wertvoller Bestandteil unseres Lebens. Damit das so bleibt, braucht es ein klares Bekenntnis zur grünlandbasierten Rinderhaltung.“ Sie selbst bewirtschaftet einen Rinderbetrieb und eine Gemeinschaftsalm in der Nähe von Maiersdorf.

 

Quelle: zvg
20 Jahre Almsingen mit Volkskultur-
Chefin Dorli Draxler (re.). Zum Jubiläum
gratulierten auch Bauernbunddirektor
Paul Nemecek und die Bundesbäuerin.

 

 

 

 

 

- Bildquellen -

  • Almsingen mit Volkskultur Niederösterreich: zvg
  • 71. NÖ Almwandertag: LK NÖ/POMASSL
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AUTORred.AR
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