Umweltschützer haben zwölf Müsliriegel auf Pestizide testen lassen. Während sie daraus „alarmierende Ergebnisse“ herauslesen, attestiert die Pflanzenschutzindustrie ein „verwerfliches Spiel“ mit der Angst der Menschen vor Krebs.

Laut Greenpeace waren vier der zwölf Proben mit dem „Pflanzengift Glyphosat belastet“, drei davon auch noch mit „weiteren Giftstoffen“. Unter den betroffenen Proben wäre auch ein für Schwangere beworbener Riegel. Zwar räumen die Kritiker ein, dass die geltenden gesetzlichen Grenzwerte in keiner Proben überschritten wurden, dennoch stelle „gerade die regelmäßige Aufnahme von Pestiziden ein Risiko für unsere Gesundheit dar“, so deren Warnung. Glyphosat sei laut der internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO bei Tieren „erwiesenermaßen krebserregend und beim Menschen wahrscheinlich krebserregend”, heißt es in der Aussendung der NGO. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wird aufgefordert, „gegen eine EU-weite Neuzulassung des Pflanzengifts zu stimmen“ und sich in Brüssel klar gegen Glyphosat zu positionieren. Um „auf Nummer sicher zu gehen“, wird den Konsumenten empfohlen, nur noch nach Bio-Müsliriegeln zu greifen.

Mit Unverständnis auf das Testergebnis und die Interpretation der erhobenen Werte reagierte die “IndustrieGruppe Pflanzenschutz” (IGP): „Durch den Ukraine-Krieg drohen weltweit Versorgungsengpässe mit Lebensmitteln. Unbeeindruckt davon setzt Greenpeace seine Panikmache gegen geprüfte und sichere Produkte fort“, erklärte Christian Stockmar, Obmann der IGP. Die NGO verfolge eigene Interessen. Es werde Zeit, dass auch Umweltschutzorganisationen ihr verwerfliches Spiel mit der Angst der Menschen vor Krebs einstellen. Laut Stockmar gelte im Hinblick auf die Publikation vielmehr Folgendes:
• „Alle getesteten Müsliriegel sind sicher.“ Greenpeace habe den „vergifteten Apfel“ erneut nicht gefunden.
• „AMPA ist nicht Glyphosat“: Angeführt wird, dass die Müsliriegel auf Glyphosat und AMPA getestet wurden. Bei den Ergebnissen scheine jedoch nur Glyphosat auf.
• „Bodenschonende Verfahren unter Einsatz von Glyphosat schützen den Boden.“ Zu Suggerieren, mechanische Bodenbearbeitung habe im Vergleich zu einer Glyphosat-Anwendung geringere Bodenauswirkungen, sei grob irreführend.
• „Glyphosat ist bei sachgemäßer Anwendung sicher.“ Sämtliche Risikobewertungen führender Zulassungsbehörden weltweit würden die Sicherheit von Glyphosat bei sachgemäßem Einsatz belegen.
• „Die ‚Schwarze Liste‘ von Greenpeace ist für den wissenschaftlichen Diskurs ungeeignet.“ Gemeint ist ein Verzeichnis der NGO über die gefährlichsten Pestizide.

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