Dass beim Homeoffice und Homeschooling bei so manchen die Nerven blank liegen, ist verständlich. Zum Glück gibt es Abhilfe aus der Ernährungsmedizin.
Quelle: Trinkl
Mag. Angelika Kirchmaier

Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie uns fest im Griff. Homeoffice und Homeschooling bringen eine Vielfachbelastung, die an den Nerven nagt. „Positive Einstellung, Erholung, Gehirnnahrung, Spülung  und Bewegung – das sind die Zutaten für Nerven aus Stahl“, erklärt Kirchmaier den rund 100 Interessierten TeilnehmerInnen des Webinars.

Positive Einstellung

Wir alle erleben erstmals eine Pandemie, viele sind gestresster als je zuvor. Das muss aber nicht unbedingt negativ sein. Stress steigert die Durchblutung und das Immunsystem, er verbessert die Wundheilung, erhöht die Atmung und somit die Sauerstoffkonzentration und steigert die Leistungsfähigkeit. Problematisch wird es nur, wenn man Angst vor Stress hat, dann ist nämlich das Krankheitsrisiko erhöht. Wenn man es außerdem schafft, Stresssituationen positiv zu meistern, schüttet man das Hormon Oxycotin aus, das dafür sorgt, dass man sich besser fühlt, außerdem wirkt es entzündungshemmend und schützt die Gefäße. Sollte man trotz positiver Einstellung doch einmal kurz vor dem Explodieren stehen, rät Kirchmaier dazu, Dampf abzulassen: „Einfach in den Keller gehen oder aufs Klo und richtig schreien, das ist das beste Ventil.“

Erholung

Um sich ausreichend von der Mehrfachbelastung in Zeiten von Corona zu erholen, braucht man Schlaf. Für einen erholsamen Schlaf ist es wichtig, dass das Abendessen nicht zu üppig und vor allem auch nicht zu spät ausfällt. Außerdem kann man auf pflanzliche Hilfen zurückgreifen, denn Lavendel, Baldrian, Melissenblatt, Passionsblume oder auch Hopfenzapfen helfen beim friedlichen Einschlummern. Kirchmaier emfiehlt darüber hinaus, bei Smartphones und Tablets spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen den Nachtmodus einzustellen. Dadurch werden Displayfarben automatisch auf ein wärmeres Farbspektrum eingestellt, was die Schlafqualität verbessern kann.

Gehirnnahrung

20 Prozent der Energie, die wir aufnehmen, verbraucht unser Gehirn. „Besonders beliebte Energiequellen für unsere grauen Zellen sind sämtliche Getreideprodukte (lieber Vollkorn als Leerkorn), Erdäpfel, Hülsenfrüchte und Trockenfrüchte“, so Kirchmaier. Nüsse enthalten zwar auch Inhaltsstoffe, die für die Gehirnfunktion förderlich sind, allerdings dienen Sie nur als Helfer, die dafür sorgen, dass das Gehirn wichtige Nährstoffe optimal verwerten kann. Die für das Gehirn nötigen Kohlenhydrate liefern Nüsse nur unzureichend.

Spülung

Der Mensch besteht zu 45 bis 70  Prozent aus Wasser. Damit die Abläufe im menschlichen Körper reibunglos funktionieren, müssen wir ausreichend trinken, aber was? Kirchmaier empfiehlt in erster Linie Wasser oder sehr stark verdünnte Fruchtsäfte. Isotonische Getränke können bei besonderem Bedarf hilfreich sein, z. B. im Sport oder wenn man aufgrund von Durchfall geschwächt ist und mit der Flüssigkeit auch Energie aufnehmen möchte. Von 100-prozentigen Fruchtsäften, Cola oder auch gesüßtem Automatenkaffee rät sie ab, da diese Getränke unser Blut eher verdicken.

Bewegung

„Der direkte Weg zu mehr Energie im Gehirn ist Bewegung“, betont Kirchmaier. „Je öfter man Sport macht, umso besser wird unser Körper“, so die Ernährungsexpertin. Empfohlen wird für Personen im Alter zwischen 18 und 64 ein wöchentliches Sportpensum von 150 Minuten plus zwei Mal wöchentliches Krafttraining, das aber auch mit alltäglichen Tätigkeiten erfüllt werden kann. Allgemein rät Kirchmaier: „Wenn im Homeoffice oder beim Homeschooling gar nichts mehr weitergeht, dann auf vom Stuhl und bewegen.“ Besonders in schwierigen Zeiten sollte man auf keinen Fall auf das Bewegen vergessen.

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AUTORElisabeth Angerer
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