Früher Start für Erdäpfel

Zeitige Ernte, stabile Nachfrage: Österreichs Erdäpfelbauern starten vielversprechend in die neue Saison. Die ersten Heurigen sind aufgrund günstiger Witterung bereits im Verkauf.

V.l.: LK OÖ-Präsident Franz Waldenberger, Kurt und Manuela Kirchmayr, BBK-Obmann Thomas Kraxberger und Ewald Mayr (Obmann GEO OÖ)

Ein vergleichsweise warmer Februar und März haben die Anbaubedingungen für Erdäpfel begünstigt. Damit startet die Ernte heuer sieben bis zehn Tage früher als üblich. Bereits Ende Mai starteten erste Rodungen mit kleinen Mengen für den Ab-Hof-Verkauf und Gemeinschaftsküchen. Seit dieser Woche sind die ersten Heurigen aus heimischem Anbau in den Supermärkten erhältlich.

Anbaufläche leicht ausgeweitet

Trotz des positiven Startschusses für die Erdäpfel mahnt Waldenberger: „Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Erdäpfelbäuerinnen und Erdäpfelbauern stets mit großen Herausforderungen wie zum Beispiel den zunehmend wegfallenden Pflanzenschutzmittelwirkstoffen zu kämpfen haben. Da dieses Problem auch die Saatgutvermehrung betrifft, ist es in den letzten beiden Jahren leider deutlich schwieriger geworden, gesundes, einwandfreies Saatgut für den neuen An­bau zu bekommen. Dieses ist aber für eine Top-Qualität des Ernteproduktes entscheidend.“

Die Nachfrage nach Erdäpfeln aus Oberösterreich war über die Winter- und Frühjahrsmonate für die heimischen Erdäpfelbäuerinnen und Erdäpfelbauern normal bis sehr gut. Franz Waldenberger

Wie Ewald Mayr, Obmann der Gemüse-, Erdäpfel- und Obstbauern Oberösterreich (GEO OÖ), erläutert, wurde die Anbaufläche 2025 leicht vergrößert: „Die neue Saison beginnt laut ersten Auswertungen mit einer leichten Zunahme der Anbaufläche, sowohl bei Früherdäpfeln, die sogenannten Heurigen, als auch bei den nach­folgenden Sorten der Sommer- und Herbsternte“.

Österreichweit stieg sie gegenüber dem Vorjahr um circa 5,3 Prozent auf 15.712 Hektar. In Oberösterreich beträgt die Steigerung 4,7 Prozent auf 1116 Hektar. Die Heurigen (Ernte bis Anfang August) machen davon etwa 1035 Hektar aus, circa 50 Hektar davon entfallen auf Oberösterreich. „Auch wenn der OÖ-Anteil gegenüber dem Hauptanbaugebiet in Niederösterreich vergleichsweise gering ist, darf man die hohe Bedeutung des regionalen Angebotes für die Liebhaber von frischen Erdäpfeln in unserem Bundesland nicht unterschätzen“, sagt Mayr. Ein Drittel der Heurigen (354 Hektar) wird mittlerweile biologisch produziert. Ziel sei es, die Eigenversorgung mit Erdäpfeln weiter zu erhöhen, um möglichst unabhängig von Importen zu sein. Laut Statistik Austria liegt diese derzeit bei 78 Prozent.

Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt stabil bei knapp 50 Kilogramm im Jahr. Während der Konsum verarbeiteter Produkte wie Chips und Kroketten steigt, geht der Verzehr frischer Erdäpfel leicht zurück.

Regionale Beispiele betonen Qualität

Manuela und Kurt Kirchmayr, Pupping, legen besonders Wert auf Qualität und regionale Vermarktung. Auf etwa 15 Hektar werden Erdäpfel kultiviert, davon zwei Hektar unter Vlies eine Maßnahme, die besonders frühe Ernten ermöglicht. Etwa 60 Prozent der Kartoffelernte werden unter der bekannten Marke „Eferdinger Landl Erdäpfel“ vermarktet. Der übrige Teil gelangt direkt ab Hof, über Wiederverkäufer oder in die Gastronomie an die Kunden.

Heurige sind gefragt

Heurige sind wegen ihrer zarten Schale und des feinen Geschmacks besonders beliebt, aber nur kurz lagerfähig. „Die Heurigen werden geerntet, wenn die Knollen zwar nicht ausgereift, aber groß genug sind und ihre Schale noch nicht fest ist“, erklärt Thomas Kraxberger, Obmann der Bezirksbauernkammer Eferding und Erdäpfelbauer in Hartkirchen. Sie eignen sich besonders für Salate oder als Beilage und müssen nicht geschält werden.

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  • Waldenberger Kurt Und Manuela Kirchmayr Kraxberger Mayr LK O™ Hamedinger: LK OÖ - Hamedinger
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AUTORAnna Schaumberger
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