Frostschäden-Soforthilfe: Land ist gefordert

Der Landesbauernrat hat eine Petition beschlossen und fordert damit die Landesregierung auf, für die Landwirte des Burgenlands den bestehenden Wettbewerbsnachteil gegenüber den anderen Bundesländern zu beseitigen.

Der burgenländische Landesbauernrat mit der Petition zur Frost- und Dürreversicherung, im Bild: Landesobmann Abg. z. NR Niki Berlakovich (8. v. l.), LK-Präsident Franz Stefan Hautzinger (9. v. l.) und Jungbauern-Obmann Stefan Kast (2. v. l.) ©ZVG
Der burgenländische Landesbauernrat mit der Petition zur Frost- und Dürreversicherung, im Bild: Landesobmann Abg. z. NR Niki Berlakovich (8. v. l.), LK-Präsident Franz Stefan Hautzinger (9. v. l.) und Jungbauern-Obmann Stefan Kast (2. v. l.) ©ZVG
Der Frosteinbruch hat deutlich vor Augen geführt, wie abhängig die Landwirtschaft von den klimatischen Bedingungen ist. Laut Angaben der LK Burgenland sind rund 45 Prozent (%) der Weingartenfläche, 70 % der Obstkulturen sowie andere Spezialkulturen wie Grünspargel, Zuckermais, Kürbis, Frühkartoffeln und Fisolen zum Teil geschädigt. Entsprechend der Einschätzung der LK Burgenland muss ein Wertschöpfungsverlust von bis zu 150 Mio. Euro befürchtet werden.Die anhaltenden Hitzewellen und damit verbundenen Dürreschäden in den letzten Jahren brachten den heimischen Landwirten schwere Ertragseinbußen. 2013 betrugen die Dürreschäden laut Schätzungen der LK Burgenland über 46 Mio. Euro, 2015 überstiegen sie 21 Mio. Euro.Eine umfassende und finanzierbare Risikovorsorge ist für das wirtschaftliche Überleben der Bauern von großer Wichtigkeit. Über Jahre hinweg wurde konsequent ein Versicherungssystem gegen Naturkatastrophen aufgebaut. Für die Bauern wird die Versicherung leistbar, weil die öffentliche Hand die Prämien bezuschusst. Eine Ausweitung des Systems auf Dürre, Frost im Obstbau, Sturm und starke oder anhaltende Regenfälle wurde im Nationalrat beschlossen. Vorgesehen sind Zuschüsse zu den Versicherungsprämien von 25 % aus Mitteln des Bundes und 25 % aus Landesmitteln. Das heißt, wenn es keinen Landeszuschuss gibt, zahlt der Bund auch nicht.”Mit dem Beschluss zur Novellierung des Katastrophenfondsgesetzes und des Hagelversicherungs-Förderungsgesetzes wurde ein weiterer wichtiger Schritt in der Katastrophenvorsorge für unsere Bauern gemacht. Die Bezuschussung des Bundes kann aber nur mit der gleichzeitigen Ko-Finanzierung ebenfalls im Ausmaß von 25 % durch das Bundesland erfolgen. Jetzt liegt es am Land Burgenland, durch die Bereitstellung der notwendigen Landesmittel burgenländischen Bauern diese Versicherung auch leistbar zu machen”, erklärt Bauernbund-Landesobmann Abg. z. NR Niki Berlakovich.Die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark haben die Dürre- und Frostversicherung für die Bauern bereits beschlossen. Mehrere von der ÖVP in den Burgenländischen Landtag eingebrachte Anträge wurden abgelehnt. Burgenländische Bauern dürfen aber nicht schlechter gestellt werden als ihre Berufskollegen in anderen Bundesländern.”Der Burgenländische Bauernbund fordert daher vehement das Land auf, endlich aktiv zu werden und heimischen Bauern die entsprechende Unterstützung zukommen zu lassen”, so Berlakovich.Der Landesbauernrat hat dazu eine Petition unter dem Titel “Frostversicherung im Obstbau und Dürreversicherung für burgenländische Landwirte und Soforthilfe für extreme Frostschäden” beschlossen, mit der er die Landesregierung auffordert, für burgenländische Landwirte den bestehenden Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Bundesländern wie Niederösterreich, Oberösterreich oder Steiermark, die die Ko-Finanzierung der bereits umgesetzt haben, zu beseitigen, und die Frostversicherung im Obstbau sowie die Dürreversicherung zu beschließen. Außerdem fordert der Burgenländische Bauernbund eine finanzielle Soforthilfe für frostgeschädigte Betriebe.

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