Agrarpolitik wird zum größten Teil in Brüssel gemacht. Zum Europatag startet der Steirische Bauernbund daher eine Kampagne, um die neue GAP, die dieses Jahr in Brüssel verhandelt wird, aktiv mitzugestalten. „Wir müssen die Zukunft gestalten, denn sonst werden wir gestaltet“, sagt Bauernbund-Obfrau Simone Schmiedtbauer. „Wir jammern nicht, wir packen an und wollen konkrete Ideen und Lösungsvorschläge auf den Tisch legen. Daher starten wir am Europatag eine Website, wo wir Ideen sammeln, aber auch konkrete Beispiele für überbordende Bürokratie und andere Missstände aufzeigen wollen. Damit haben der EU-Agrarkommissar und unsere Abgeordneten dann Beispiele aus der Praxis, wo es Verbesserungen braucht“, erklärt Schmiedtbauer und ruft zur regen Beteiligung aus der Bauernschaft auf.
LK-Präsident Andreas Steinegger sagt dazu: „Wir sind als Bäuerinnen und Bauern wie kein anderer Wirtschaftsbereich durch die Gemeinsame Agrarpolitik in die Europäischen Union eingebunden und sagen trotz aller oft nicht nachvollziehbarer bürokratischer Ideen Ja zu einem geeinten und starken Europa. Mit unserer Kampagne wollen wir die aktiv wirtschaftenden Betriebe einbinden, deren Sorgen ernst nehmen und wesentliche Verbesserungen in Brüssel erreichen.“
Forderungskatalog
Bis Ende Juni kann man sich unter www.stbb.at/ausmisten mit Ideen beteiligen. Der Steirische Bauernbund wird aus all diesen Ideen einen Forderungskatalog erstellen, den Schmiedtbauer und Steinegger in Brüssel übergeben werden. „Ich möchte mein Netzwerk in Brüssel bestmöglich für steirische Interessen nutzen. Mit dem Steirischen Bauernbund hören wir zu und bringen uns aktiv ein, um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für unsere Betriebe zu sichern“, sagt Schmiedtbauer.
Unnötiges gehört weg
Bauernbund-Direktor Franz Tonner ergänzt: „Jeder Bauer, jede Bäuerin weiß, welche Dokumentationspflichten unnötig sind, wo man die gleichen Daten mehrmals melden muss und welche Auflagen keinen Mehrwert bringen. Wir werden all diese Beispiele sammeln und unseren Europaabgeordneten und anderen Verbündeten in Brüssel übergeben, damit sie wissen, wo es aus Sicht der Praktiker Handlungsbedarf gibt. Wir überlassen die Agrarpolitik sicher nicht irgendwelchen NGOs, denn wir wissen am besten, was wir für unsere Betriebe brauchen.“
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