Florianer und Elmberger lernen in der Klasse, am Feld und im Stall

Die Vorzüge einer eigenen Landwirtschaft an der Ausbildungsstätte genießen die Schüler der höheren Landwirtschaftsschulen in Oberösterreich. Im Praxisunterricht wird die Klasse mit dem Acker, dem Melkstand oder dem Verarbeitungsraum getauscht.

Die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern spielt sich nicht (nur) am Schreibtisch ab, sondern viel mehr im Freien, in den Produktionsräumen und im Stall. Um die vielen Arbeiten im Jahresverlauf kennenzulernen und auch selbst durchführen zu können, achten die HLBLA St. Florian sowie die HBLA Elmberg auf eine fundierte praktische Ausbildung. Dreh- und Angelpunkt des Praxisunterrichts sind die schuleigenen Felder bzw. der Lehrbetrieb. Hier wird Ackerland bestellt, Grünland gepflegt, Kühe gemolken, Öl gepresst, Gemüse gezogen und vieles mehr.

Top in Theorie und Praxis

Beide Schulen haben sich ans Revers geheftet Fach- und Führungskräfte für die Landwirtschaft auszubilden. Einig sind sich die Lehrkräfte dabei, dass ohne eine fundierte Praxisausbildung das beste Theoriewissen wenig nutzt. So werden die Hofübernehmer, Landwirtschaftsberater und Agrarunternehmer von morgen im Rahmen des Praxisunterrichts gefordert und gefördert. An der HLBLA St. Florian etwa wird von den Schülern die Bodenbearbeitung, die Aussaat aber auch Wartung und Pflege der Maschinen übernommen. Im aktu­ellen Schuljahr wurden so die acht Hektar Schulacker mit Getreide, Mais, Zuckerrübe und Sonnenblumen bestellt. Im nächsten Jahr will man sich auch an Öl-Kürbis wagen. Im schuleige­nen Garten werden ferner Kräuter, Obst und Gemüse gezogen. Durch diesen vielfältigen praktischen Unterricht wird nicht nur Gelerntes gefestigt, sondern auch ein Teil der in der Schulküche verwendeten Nahrungsmittel produziert. Selbiges trifft auf Elmberg zu.

Auch die Mahlzeiten der hoch über Linz studierenden (Internats)Schüler stammen vielfach vom Lehrbetrieb. Das fängt beim Apfelsaft an und hört beim Käse auf. Dazu bauen die Schüler im Garten Gemüse an, sammeln und pressen Äpfel und Birnen. Auch das Melken steht am Unterrichtsplan. Aus der gewonnenen Milch wird im Verarbeitungsraum unter fachkundiger Anleitung der Praxislehrer Joghurt, Topfen oder auch Käse hergestellt. Harte Arbeit, die mit dem Genuss am Morgen oder bei der abendlichen Jause belohnt wird. Seit dem Beitritt zu Bio-Austria im Jahr 2017 sind alle produzierten Lebensmittel zudem von Bio-Güte.

Freigegenstände ergänzen den praktischen Unterricht

Da der Praxisunterricht nie genug Zeit für alle spannenden landwirtschaftlichen Arbeiten bietet, wird das Lehrangebot um Freigegenstände ergänzt. An beiden Schulstandorten können sich Interessierte in der Bienenkunde fortbilden. Anhand schuleigener
Völker werden Frühjahrsrevision, Jungvolkbildung und Honig­ernte gelehrt.
Ebenfalls angeboten wird eine jagdliche Ausbildung. Theorie und praktischer Unterricht ermöglichen das Ablegen der Jagdprüfung. Drei Viertel der Florianer Absolventen haben diese Möglichkeit im Vorjahr genutzt.

Weitere Informationen zu den Schulen und ihrem breiten Bildungsangebot sind auf den Websites www.hlbla-florian.at und www.elmberg.at zu finden.

- Bildquellen -

  • S13: HBLA Elmberg, HLBLA st.Florian
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AUTORElisabeth Hasl
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