Fleischverbrauch war 2019 leicht rückläufig

Im Jahr 2019 wurden in Österreich laut Statistik Austria insgesamt 4,86 Mio. t tierische Lebensmittel (Fleisch, Milch, Eier und Fisch) produziert, um 1% weniger als im Vorjahr. Der Fleischverbrauch (inklusive nicht von Menschen verzehrtem Fleisch) ging um 1,5 kg pro Kopf zurück. Österreichs Fleischproduktion deckte den heimischen Bedarf an Rind- bzw. Kalbfleisch zu 142 % und an Schweinefleisch zu 102 %. Das geht aus den aktuellen Versorgungsbilanzender Statistik Austria hervor.

Weniger Milch, mehr Eier

Österreichs landwirtschaftliche Betriebe produzierten 2019 3,82 Mio. t Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch (-1% gegenüber 2018), 2,09 Mrd. Eier (+1%) und 4.400 t Fisch (±0%) für den in- und ausländischen Markt. Bei Fleisch lag die Bruttoeigenerzeugung (in Schlachtgewicht, d. h. mit Knochen und Fett) mit 910.300 t auf dem Niveau des Vorjahres (±0%).

Für die Ernährung im Inland standen 2019 insgesamt 832.600 t Fleisch (-1%), 729.600 t Trinkmilch einschließlich Joghurt und Sauermilchgetränke (-1%), 207.300 t Käse (+3%), 50.100 t Butter (+2%), 2,15 Mrd. Eier (+1%) und 69.900 t Fisch (+1%) zur Verfügung.

Zu wenig Eier, Geflügelfleisch, Butter und Fisch für Selbstversorgung

Der Selbstversorgungsgrad – der angibt, inwieweit die heimische Produktion in der Lage ist, den inländischen Bedarf für Mensch, Tier und Industrie abzudecken – erreichte für Trinkmilch (einschl. Joghurt) 170%, für Rind- und Kalbfleisch 142%, für Käse (einschließlich Schmelzkäse) 113% und für Schweinefleisch 102%. Bei den folgenden Produkten lag der Selbstversorgungsgrad unter 100%, d. h. der Bedarf konnte nicht zur Gänze aus heimischer Produktion gedeckt werden: Eier (86%), Geflügelfleisch (72%), Butter (69%) sowie Fisch (6%).

Der errechnete Pro-Kopf-Verbrauch lag 2019 bei 82,2 kg Milch, 23,4 kg Käse, 5,6 kg Butter, 242 Eiern und 93,8 kg Fleisch. Nicht alles davon landete auf dem Teller – so wurden nur 62,6 kg Fleisch gegessen; 2018 waren es 63,6 kg (siehe Tabelle). Das restliche Drittel des Pro-Kopf-Verbrauchs entfiel z. B. auf Knochen oder wurde zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet.

Importe zur Deckung des Inlandsbedarfs gab es bei Fleisch (377.200 t; +2%), Trinkmilch (68.200 t; +5%), Käse (125.800 t; +4%) sowie Fisch (74.400 t; +1%). Allerdings wurden im selben Zeitraum 517.500 t Fleisch (+3%), 532.500 t Trinkmilch (+2%) und 153.200 t Käse (+1%) exportiert.

Agraraußenhandelsvolumen weiterhin steigend

Gegenüber 2018 erhöhte sich das Agraraußenhandelsvolumen (sowohl pflanzlicher als auch tierischer Produkte) von 23,7 Mrd. auf 25,0 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 8,0% am gesamten Außenhandelsvolumen, das sich 2019 auf 311,3 Mrd. Euro belief. Der Wert der Agrarimporte stieg von 12,2 Mrd. auf 12,7 Mrd. Euro, jener der Exporte von 11,5 Mrd. auf 12,3 Mrd. Euro. Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem Anteil von 83% der Importe und 75% der Exporte.

- Bildquellen -

  • Schweinsbraten: Agrarfoto.com
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