„Feuer für die Gemeinde“ brennt auch nach 30 Jahren

Anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatswahlen befragt die Tiroler Bauernzeitung angehende und etablierte Bürgermeister-innen und Bürgermeister sowie Gemeinderatsmitglieder. Den Start macht Josef Ritzer, der seit 30 Jahren in der Gemeinde Ebbs mitwirkt - 18 Jahre davon als Bürgermeister. Heuer stellt er sich erneut der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl.

Aus welchem Grund haben Sie sich dafür entschieden, in die Gemeindepolitik zu gehen?

RITZER: Der Hauptgrund für meine erstmalige Kandidatur für den Gemeinderat war das große Interesse an der Gemeinde und der Wille, die Entwicklung der nächsten Heimat mitgestalten zu wollen und zu können.

Wieso kandidieren Sie erneut bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl?

RITZER: Ausschlaggebend für meine erneute Kandidatur bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl sind einmal der große Zuspruch im eigenen Team, aber auch aus der Bevölkerung sowie mein Feuer, das noch immer für die Gemeinde Ebbs brennt. Es gibt auch einige Projekte, die ich noch zu Ende bringen kann, und weitere interessante Aufgaben in und für Ebbs, die ich mit meinem Team angehen und umsetzen will.

Welchen Herausforderungen steht Ihre Gemeinde gegenüber, welche Ziele setzen Sie?

RITZER: Eine der größten Herausforderungen in einer Gemeinde wie Ebbs mit fast 6000 Einwohnern ist wohl das Zusammenführen der Interessen und Bedürfnisse der vielen gesellschaftlichen Schichten. Der Druck auf die Flächen für Wohnbau, die Gewerbeentwicklung und die Sicherstellung ausreichender Gründe für eine funktionierende Landwirtschaft brauchen viel Fingerspitzengefühl und verlangen auch manchen Spagat bei unpopulären Entscheidungen. Neben einer wirtschaftlich guten Entwicklung besonders im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Regionalität sind wohl die Sicherung des Wohnbedarfs für die einheimischen (Jung-)Familien und die zukunftsorientierte Entwicklung der lokalen Wirtschaft eines meiner größten Ziele für die Zukunft. Daneben werden wohl die Eindämmung des Bodenverbrauches durch gezielte und strenge Raumordnungs- und Wohnbaupolitik, die Bewältigung der Verkehrsprobleme und Verbesserungen im Sinne des Klimaschutzes wie ein massiver Ausbau von PV-Anlagen und thermische Gebäudesanierungen eine große Rolle in der kommenden Gemeinderatsperiode spielen.

Was würden Sie mit Ihrer jahrelangen Erfahrung (bäuerlichen) Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern in die Kommunalpolitik raten?

RITZER: Das wichtigste für Interessierte aus dem bäuerlichen Bereich ist wohl, dass sie in die Gemeindepolitik einsteigen. Nur durch aktive Vertretung in den Gremien ist es möglich, bäuerliche Interessen zu vertreten. Gerade im Hinblick auf das immer weiter auseinandergehende Verhältnis von bäuerlicher Bevölkerung zu den übrigen Einwohnern ist eine aktive und gescheite Vertretung der Interessen des ländlichen Raums und unserer Bauern in unseren Dörfern wichtig. Ich kann jedem versichern: Es ist eine schöne und interessante Aufgabe, für die eigene Heimatgemeinde und den Bauernstand Verantwortung zu übernehmen.

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AUTORred. HP
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