Mehrere wichtige Kulturpflanzen wie zum Beispiel Weizen, Kaffee und Bohnen könnten bis zum Jahr 2100 die Hälfte ihrer besten oder optimal geeigneten Flächen verlieren. Dies zeigt ein neuer Indikator in der Geodaten-App ABC-Map der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Das Adaptation, Biodiversity and Carbon Mapping Tool (“ABC-Map“) sei für politische Entscheidungsträger, Techniker und Projektentwickler entwickelt worden und biete ein erstes Screening der klimabedingten Risiken, der wichtigsten Biodiversitätsindikatoren und des CO2-Reduktionspotenzials eines ausgewählten Projekts, teilt die UN-Organisation weiter mit. 

Studie zur Eignung von Nutzpflanzen in verschiedenen Klimaszenarien

Der neue, von der FAO entwickelte Indikator basiert demnach auf Daten aus einer Studie des französischen Fintech-Start-ups Finres, die vom Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in Auftrag gegeben und von der französischen Entwicklungsagentur (AFD) finanziert wurde. Die Studie verwende eine neue Methode zur Bewertung der Eignung von Nutzpflanzen in verschiedenen Klimaszenarien. Sie kommt laut FAO zu dem Schluss, dass fünf der neun wichtigsten Grundnahrungs- und Nutzpflanzen – darunter Weizen, Kaffee, Bohnen, Maniok und Kochbananen – bereits jetzt ihre optimalen Anbaubedingungen verlieren und einige von ihnen bis zum Jahr 2100 die Hälfte ihrer optimal geeigneten Anbauflächen verlieren könnten.
 
Die Forscher der Studie gehen davon aus, dass insbesondere die Kaffeeproduktion in einigen der wichtigsten Anbauregionen bis zum Jahr 2100 drastisch zurückgehen könnte. Auch Bohnen und Weizen könnten erhebliche Einbußen erleiden, insbesondere in Regionen wie Nordamerika und Europa, wie es weiter heißt. Mais und Reis hingegen könnten zunächst mehr geeignete Anbauflächen finden, so die Forscher, doch könnte sich diese Situation bis zum Ende des Jahrhunderts unter Szenarien mit hohen Emissionen umkehren.

Anpassungsmaßnahmen müssen in Betracht gezogen werden

Laut Martial Bernoux, Senior Natural Resources (Climate Change) Officer der FAO, könnten die neuen Informationen dazu beitragen, langfristig mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen zurechtzukommen. “Angesichts der zunehmend unbeständigen Wetterverhältnisse und extremen Ereignisse wie Dürren, extreme Hitze und Überschwemmungen müssen Landwirte, politische Entscheidungsträger und Techniker wissen, ob die von ihnen in Erwägung gezogenen Kulturen, Investitionen oder Projekte funktionieren oder ob sie sich anpassen und stattdessen andere Kulturen oder mehr Anpassungsmaßnahmen in Betracht ziehen müssen“, so Bernoux. “Unser ABC-Map-Tool kann sie jetzt bei diesen Überlegungen besser unterstützen und so die Klimaresilienz weiter stärken.“

- Bildquellen -

  • Dürre Weizenfeld: Tomas Vynikal - adobestock.com
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AUTORred. KaBe
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