„Fame“ wie Gucci und Prada

Kommentar von Sabine Kronberger,
Publizistin

Es braucht längst keinen Gang mehr durch den ersten Wiener Bezirk, um zu verstehen, dass Markenprodukte heute zum Lifestyle der Menschen gehören. Also Prada auf den Füßen, Gucci am Hals und/oder Louis Vouitton als Tasche am Handgelenk. 

Was solche Luxusmarken für finanziell beweglichere Menschen bedeuten, sind Sonnentor, Waldviertler und Birkenstock für andere. Seit Jahren toure ich als Vortragende durch Österreich, um Bäuerinnen und Bauern dafür zu begeistern, selbst zur Marke und damit sichtbar zu werden. Während die einen sich scheuen, versuchen sich kluge andere als „Farmfluencer“ oder bilden Initiativen, um gehört und gesehen zu werden. Manche werden mit ihren Höfen zu Marken, andere als Personen. Vergleicht man es mit dem Sport, so könnte ich behaupten, dass die Bauernschaft aber längst eine Dachmarke hat. Ob alle auch dafür gehen?

Die Sport-Asse haben längst begriffen, dass sie die Marke auch zeigen müssen, um sie zu stärken. Während die Produktmarken großer Unternehmen es verstehen, dass sie anhand von Personenmarken Prominenter auf ihre Reichweite kommen müssen. In der Bauernschaft hat sich das aber noch nicht herumgesprochen. 

Ich behaupte, es wäre möglich, eine Dachmarke für alle bäuerlichen Erzeugnisse auch markenstärkend zu verbreiten. Dazu müsste aber jeder Bauer und jede Bäuerin zur Markenbotschafter:in werden (und das Denunzieren eigener Kreise und bestehender Marken beenden). Ich würde den „Fame“ von Gucci nämlich auch der Landwirtschaft gönnen. 

office@sabinekronberger.at

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