Faire Lebensmittelpreise und weniger Bürokratie

Ein Plädoyer für faire Lebensmittelpreise hielt EU-Abgeordnete Elisabeth Köstinger beim Bregenzerwälder Bauerntag in Andelsbuch: "Wenn Milch billiger als Wasser verkauft wird, dann ist das ein Skandal."

Eu-Abgeordnete Elisabeth Köstinger kritisierte die steigenden Margen der Lebensmittelkonzerne und die immer mehr sinkenden Preise für die bäuerlichen Erzeuger ebenso wie die zunehmende Agrarbürokratie. ©Daniel Mauche
Eu-Abgeordnete Elisabeth Köstinger kritisierte die steigenden Margen der Lebensmittelkonzerne und die immer mehr sinkenden Preise für die bäuerlichen Erzeuger ebenso wie die zunehmende Agrarbürokratie. ©Daniel Mauche
Die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Elisabeth Köstinger kritisierte, dass die Margen für die Handelskonzerne steigen, während die Preise für die bäuerlichen Erzeuger sinken. “Handelskonzerne, die Milch und Fleisch als Lockmittel unter Preis verscherbeln, machen die nachhaltige Lebensmittelproduktion kaputt und vergehen sich an Bauern und Konsumenten, so Köstinger. Die Zeit der Lippenbekenntnisse sei vorbei, es sei höchst an der Zeit, dass die EU-Kommission wirksame Gesetzesvorlagen zum Schutz der bäuerlichen Lebensmittelproduktion vorlegt.

Aufwand muss abgegolten werden

“Gott sei Dank gibt es zur Lebensmittelmassenproduktion auch eine gegenteilige Entwicklung, hin zum regionalen aufwendig produzierten Qualitätsprodukt. Dieser Mehraufwand muss von den Handelsketten aber auch fair abgegolten werden”, so Köstinger, für die der Bregenzerwald ein Vorbild ist, wie sich die Lebensmittelproduzenten einer Region bewusst vom Massenmarkt abheben und so direkt eine höhere Wertschöpfung erzielbar wird. Der zufriedenstellende Milchpreis sei eine Folge des hohen Unternehmergeistes, des Stolzes und der Verbundenheit zu Grund und Boden, die in Vorarlberg überdurchschnittlich ausgeprägt seien. Mitentscheidend dafür seien auch die verlässlichen Landesprogramme und das große Engagement und der Einsatz von Landesrat Erich Schwärzler, LK-Präsident Josef Moosbrugger sowie Abg. z. NR Norbert Sieber bei der Ausgestaltung der nationalen Agrarpolitik in Wien. Vor gut 150 Bäuerinnen und Bauern, Bezirksobmann Klaus Schwarz, den Abgeordneten Bernhard Feuerstein und Josef Türtscher und zahlreichen Bürgermeistern sprach sich Köstinger auch vehement für eine Reduzierung der Agrarbürokratie aus: “Wenn Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirte vom Amtsschimmel überlagert werden und kleine Fehler schon existenzbedrohend sein können, dann versagt das System.” Für Köstinger ist es deshalb denkbar, dass je nach Größe des Betriebs auch unterschiedliche Kontroll-Maßstäbe zur Anwendung gelangen. Insbesondere fordert die EU-Abgeordnete eine Vereinfachung der IT-Systeme zur Alpflächenvermessung.

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