Erste Schülergenossenschaft an der HLBLA St. Florian gegründet

Gemeinsam ist man stärker. Auf die Genossenschaftsform trifft das jedenfalls zu – davon ist man an der HLBLA St. Florian überzeugt. Deshalb wird die Rechtsform gleich im Lehrbetrieb erprobt.

Der Hühnerstall ist fertig. Jetzt wartet alles auf den Einzug der „goldenen“ Hennen.

An der Genossenschaftsform gibt es, zumindest in der Landwirtschaft, kein Vorbeikommen. Zu groß sind die Vorzüge dieser Rechtsform. Das wissen auch die Schüler der HLBLA St. Florian, die erst vor kurzem die erste Schülergenossenschaft im Land ob der Enns gegründet haben.

Die Genossenschaft: Das Gelbe vom Ei

In der ersten Schülergenossenschaft haben naturgemäß die Florianer Schüler das Sagen. Schon deshalb ist die Kooperative für sie das Gelbe vom Ei. Eigentliches Ziel der 40 am Projekt teilnehmenden Genossenschaftler ist aber die Errichtung eines Hühnerstalls und der Verkauf der produzierten Eier. Zudem soll eine Schuljause bereitgestellt werden und in weiterer Folge auch die Tierhaltung am Schulstandort etabliert werden.
Finanziert wurde die Genossenschaft einerseits durch die Einzahlung der Mitglieder – wie in der Praxis konnten sie Anteile kaufen – und ande­rerseits durch Sponsorenmittel. In Zukunft sollen aber die Gewinne der wirtschaftlichen Aktivitäten die Finanzierung sicherstellen.
Das Betriebsgebäude, der Hühnerstall, ist bereits eigenhändig von den Florianern fertiggestellt worden. Der Bezug durch die Hühner ist für September, also pünktlich zum Start des neuen Schuljahres, geplant. Ab da soll es jeden Tag frische Eier zur Jause geben.

Unternehmerische Fähigkeiten entwickeln

Die notwendigen Vorarbeiten für die Genossenschaftsgründung sowie die weiteren Umsetzungsschritte erfolgen unter der Federführung von Fachlehrer Peter Föttinger in der unverbindlichen Übung „Schülerinnen- und Schülergenossenschaften“. Ziel ist, das unternehmerische Denken der Auszubildenden anzuregen und zu fördern. Denn vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Bedeutung selbstständiger Tätigkeit ist es ein Gewinn für die Schüler, bereits im Schulwesen eine reale Geschäftstätigkeit innerhalb eines definierten Rahmens auszuüben.

Seitens des Lehrkörpers ist man überzeugt, dass die Schüler dadurch nicht nur die Genossenschaft als partizipative, regional verwurzelte Rechtsform kennenlernen, sondern auch ein hohes Maß an „Entrepreneurship-Kompetenz“ wie Eigeninitiative, Kreativität, Innovationsfreude und Marktverständnis erwerben. Zudem werden die sozialen Kompetenzen der Florianer geschärft. Das gewährleistet schon alleine der gemeinschaftliche und solidarische Charakter der Rechtsform Genossenschaft.

Gründungstag: Begeisterung bei Schülern und Ehrengästen

Wie gut die Idee einer Schülergenossenschaft auch in der Arbeitswelt ankommt, hat der Gründungstag gezeigt. Zur Feier anlässlich der Genossenschaftsgründung Ende Juni konnte Direktor Hubert Fachberger zahlreiche Ehrengäste begrüßen.

Darunter waren Genossenschaftsexperten wie Generalsekretär-Stellvertreter Justus Reichl und Andreas Thürnbeck vom Österreichischen Raiffeisenverband. Auch OÖ Raiffeisen-verband-Direktor Norman Eichinger sowie Bildungsleiter Franz Gessl machten sich ein Bild vom spannenden Konzept der Schülergenossenschaft. Weitere Ehrengäste und Repräsentanten wesentlicher Partnerorganisationen waren Karl Dietachmair und Hannes Hofer von der Raiffeisenbank Region Sierning-Enns sowie Karl Eschlböck und Kurt Reiser von der Lagerhausgenossenschaft Eferding-OÖ Mitte und Georg Lehner von der Berglandmilch.

- Bildquellen -

  • Schuelergenossenschaft 01 Hlbla St Florian 2021: HLBLA St.Florian
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AUTORElisabeth Hasl
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