Die Bundesregierung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 100 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energieträgern zu produzieren.

„Die Novelle zum ‚Erneuerbaren- Ausbau-Gesetz‘ soll ein erster wichtiger Schritt dazu sein“, erklärt der Osttiroler Landtagsabgeordnete und VP-Umweltsprecher Martin Mayerl. „Die Ziele, die erreicht werden sollen, sind mehr Ökostrom, mehr Ökostrom je Förder-Euro sowie maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichen Regionen.“

Tirol setzt auf Wasserkraft und Photovoltaik-Anlagen

Quelle: Tanja Cammerlander
Landtagsabgeordneter Martin Mayerl ist Umweltsprecher der Tiroler Volkspartei.

Allein wegen der topographischen Eigenheiten der Bundesländer sei ein individueller Ansatz bei der Energiegewinnung vonnöten. „Dabei spielt Wasserkraft speziell in Tirol eine wichtige Rolle. Auf Windkraft wird weiterhin vor allem im Osten Österreichs gesetzt“, zeigt Martin Mayerl die Unterschiede auf. Neben dem Wasser sei auch die Sonne in Tirol ein wichtiger Faktor für die Energiewende. „Für Tirol hat Photovoltaik auf Dachflächen und sonstigen versiegelten Flächen absoluten Vorrang. Anlagen auf landwirtschaftlichen Freiflächen sollen nur im Einklang mit der Raumordnung und dem Landschaftsbild gebaut werden.“ 

„Eine große Hürde für Investitionen in größere PV-Anlagen sind meistens Netzzugangsentgelte. Diese sollen zukünftig pauschaliert werden, was zu einer größeren Planungssicherheit führt. Auch der Zusammenschluss zu Energiegenossenschaften und die gemeinschaftliche Errichtung von PV-Anlagen wird attraktiviert ohne rechtlich den Status eines Energieversorgungsunternehmen zu erlangen“, erläutert Mayerl weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen. 

Gerade im von Sturmschäden geplagten Osttirol sei auch Biomasse ein Thema: „Bei der Biomasse ist geplant, dass alle Anlagen eine Nachfolgeregelung erhalten. Auch für nicht so effiziente Anlagen ist eine Regelung geplant, da vor allem der große Anfall von Schadholz regional gut verwertet werden kann.“ 

Energiewende braucht breiten politischen Konsens

Die zukünftigen Prämien und Tarife für Ökostrom sind variabel und sind keine Fixprämien auf eine fixe Laufzeit, sondern orientieren sich am Markt des jeweiligen Energieträgers. Gefördert wird das Delta auf die Marktfähigkeit, um damit auch den Wettbewerb in dieser dynamischen Energiesparte anzutreiben.

„Damit die positiven Ansätze der ‚EAG‘-Novelle auch möglichst schnell umgesetzt werden können benötigt es einen breiten politischen Konsens (Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament) In der Folge sind im Rahmen einer Verordnung die Fördertarife festzulegen“, zeigt LAbg. Martin Mayerl auf und fordert: „Jetzt liegt es auch der ‚grünen‘ Ministerin Leonore Gewessler, Farbe zu bekennen.“

Einen wichtigen Partner für die Energiegewinnung sieht Mayerl in den Bäuerinnen und Bauern: „Die Landwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Viele Betriebe wären bereit, in erneuerbare Energie zu investieren.“

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