
Es sind bereits zehn Jahre vergangen, seit Barbara und Daniel Habicher aus Nauders sich entschlossen, den Schritt in den landwirtschaftlichen Vollerwerb zu wagen. Ihre Idee: Speiseeis aus der eigenen Rohmilch und Zutaten aus der Region. „Viele haben uns davon abgeraten, denn Eis ist eher Genuss- als Lebensmittel. Außerdem gab es noch keine wirklichen Erfahrungsberichte, da die bäuerliche Eisproduktion eine kleine Nische einnimmt“, blickt Daniel zurück. Durch seine berufliche Laufbahn als Küchenchef war er aber überzeugt, dass ein küchenfertiges Produkt genau den Zeitgeist trifft – und behielt Recht. In Kooperation mit dem Gastrogroßhändler Grissemann wird das „Oberland Eis“ inzwischen bis weit ins Tiroler Unterland geliefert.
„Wir beliefern auch viele kleinere und größere Hofläden und bekommen viel positive Rückmeldung“, ergänzt Barbara. Während der vergangenen Jahre hat Familie Habicher rund 80 Sorten produziert – von Almrose bis Zirbe. 20 Hauptsorten finden sich nun in ihrem Sortiment. Auch der Bauernhof in Novelles auf 1.700 Höhenmetern hat sich mit verändert: Mit dem Bau eines Laufstalls im Jahr 2020 wuchs die Viehstückzahl von vier auf 20 Fleckvieh-Milchkühe an. Die Milch, die Familie Habicher nicht selbst verarbeitet, wird an Tirol Milch geliefert.
Nach zehn Jahren blicken Daniel und Barbara zufrieden auf ihr Werk. Dennoch bleiben die täglichen Herausforderungen der Direktvermarktung: Viel Bürokratie, wenig Wertschätzung. „Wichtig wäre für uns die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie, um den regionalen Mehrwert klar nach außen zu tragen – auch im Sinne des Konsumenten.“
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