Im Trilog haben Vertreter der EU-Kommission, des Rates und des Europaparlamentes eine Übereinkunft zur Novellierung der Verordnung über die Statistik der landwirt­schaftlichen Inputs und Outputs (SAIO) getroffenen. Ab dem Jahr 2028 soll die entsprechende Datenerhebung jährlich erfolgen und ab 2030 auch veröffentlicht werden.
Erste Daten sollen bereits ab 2026 gesammelt werden. Nach Angaben des Europaparlaments konnte hierzu durchgesetzt werden, dass die in Verkehr gebrachten und am Feld oder im Wein- oder Obstbau verwendeten Wirkstoffe nach repräsentativen Kulturen und behandelten Flächen aufgeführt und jährlich veröffentlicht werden. Die Methodik dazu soll ab 2026 entwickelt werden.
Derweil gab die Ratsseite zu bedenken, dass es flächendeckend elektronische Register für gewerbliche Anwender von chemischen Pflanzenschutzmit­teln geben müsse, um die jährlichen Datenerhebungen gewährleisten zu können. Die nationalen Statistikbehörden sollen zur Vorbereitung auf die jährliche Erhebung der Pflanzenschutzmitteldaten von der EU finanziell unterstützt werden.
Auch für den Biolandbau sollen weitgehend ähnliche statistische Erhebungen durchgeführt werden.

Zur Verbesserung von GAP und Green Deal
Die neue Regelung soll laut Agra-Europe zudem „geeignete Schutzklauseln“ enthalten, um einen erhöhten Verwaltungsaufwand für die Landwirte und nationalen Behörden zu vermeiden. Die SAIO-Verordnung ist Teil der Modernisierung der europäischen Agrarstatistik. Deren Anpassung speziell hinsichtlich der von den Landwirten genutzten Betriebsmittel soll dazu beitragen, die Kenntnisse über die landwirtschaftlichen Praktiken im Hinblick auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), den Green Deal und Brüssels Farm­-to-Fork-Strategie zu verbessern.

Unabhängige Prüfung ermöglichen
Die Einigung ist auch im Sinne eines Bündnisses aus 76 Natur- und Umweltorganisationen, um eine aussagekräftige Messung der Fortschritte bei der Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes zu ermöglichen. Damit solle aufgezeigt werden, in welchen Sektoren oder Kulturen und Regionen die Umstellung auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken Schwierigkeiten bereitet. Es brauche eine Grundlage für unabhängige Wissenschaftler und Mediziner zur Feststellung, ob etwa ein Zusammenhang zwischen der Anwendung eines bestimmten Wirk­stoffs oder eines „Pestizidcocktails“ und der Schädigung der Umwelt oder Menschen gegeben sei.

 

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  • Raps Bluetenspritzung 133 ID97628: agrarfoto.com
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AUTORRed. SN
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