Funkturm Berlin
Die „Grüne Woche“ unter dem Funkturm auf der Berliner Messe ist traditioneller Treffpunkt für Agrarpolitik und Wirtschaft.

Die Schau unter dem Berliner Funkturm wurde bisher stets als agrarpolitische Standortbestimmung zu Jahresbeginn genutzt, von Agrarpolitikern aus Deutschland, zunehmend aus der EU, seit Jahrzehnten auch aus Österreich. Auch heuer werden wieder Spitzenvertreter aus Politik, Verbänden und Agrarwirtschaft erwartet. Aus Österreich anreisen werden etwa Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger, aber auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Direktor David Süß. Derzeit werden ihre Kalender dicht mit internationalen und bilateralen Gesprächs- und Netzwerkterminen getaktet.

300 fachliche Veranstaltungen
Laut Lars Jaeger von der Messe Berlin gibt es auf und im Umfeld der Grünen Woche 300 Fachveranstaltungen und Diskussionen. „Alle großen politischen und fachlichen Veranstaltungen, die seit Jahren auf und im Umfeld der Grünen Woche durchgeführt werden, wird es wieder geben. Das reicht vom ‚Global Forum for Food and Agriculture‘ und der Berliner Agrarministerkonferenz über den Biokraftstoffkongress bis zum Zukunftsforum Ländliche Entwicklung, um nur einige zu nennen“, sagte er im Gespräch mit Agra- Europe.

Der Messeorganisator geht davon aus, dass die Kontroverse um die Tierhaltung auch die Grüne Woche bestimmen wird. Wobei Jaeger hofft, „dass die Auseinandersetzung mit Argumenten in den vielen Foren geführt wird und nicht mit Störaktionen“. Man wolle auch weiterhin Nutztiere auf der Grünen Woche präsentieren, weil die Tierhaltung ein unverzichtbarer Teil der Landwirtschaft sei. Dafür wurde in die Neugestaltung der Tierhalle investiert. Rinder werden dort aufgetrieben, Schweine und Geflügel dagegen nicht. Es gab eine Empfehlung der Veterinäre, wegen der Afrikanischen Schweinepest und der Vogelgrippe darauf zu verzichten.

Messeimpressionen

Eine digitale Messe, wie 2021 als Alternative angeboten, könne den persönlichen Austausch nicht ersetzen, so Jaeger. Dennoch verzichten zwei wichtige deutsche Bundesländer –  Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg – beim Neustart der Grünen Woche auf ihre Präsenz in Berlin. Auch werde es heuer anders als früher kein Partnerland der Grünen Woche geben, eine herausragende Rolle werde aber die Ukraine spielen. „Wir werden zeigen, dass wir zur Ukraine stehen.“ So wurde auch der ukrainische Landwirtschaftsminister eingeladen, anlässlich der Grünen Woche in Berlin zu sprechen. Ob es auf der Grünen Woche Corona-Auflagen geben wird? Das sei eine Frage, „die nicht die Messe Berlin beantworten kann, sondern nur der Berliner Senat“, meinte Jäger knapp einen Monat vor Beginn der Schau. Selbstverständlich sei eine Grüne Woche ohne Maskenpflicht besser als mit. Eine Ausstellung mit Corona-Einschränkungen wäre aber „allemal besser als ein erneuter Ausfall“.

Bis zu 1.600 Aussteller
Was wird sonst nach zwei Jahren Pause anders sein als zuvor? „Die Zahl der Aussteller liegt mit bis zu 1.600 zwar über unseren Erwartungen, aber unter den früher üblichen 1.800.“ Allein für die Eröffnungsveranstaltung übersteigen die Kartenwünsche aber diesmal das auf 1.200 reduzierte Platzangebot um ein Vielfaches. Jaeger: „Auch das zeigt: Die Leute haben große Lust auf die Grüne Woche.“ Ist auch wieder eine Besucherzahl von wie zuletzt 400.000 realistisch? Das werde man allein aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage im Land wohl nicht erreichen, so der Messe- Manager: „Wir wollen nach zwei Jahren eine tolle, emotionale Grüne Woche erleben. Sollten es 300.000 werden, wäre das ein Erfolg.“

www.gruenewoche.de

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  • : (4) MESSE BERLIN GMBH
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AUTORBernhard Weber
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