Ein Tag ohne Plastik – geht das?

Bäuerinnenkommentar von Mag. pharm. Dr. Michaela Kuhnt, Tierheilpraktikerin und Tierhomöopathin – Flensburg

Mag. pharm. Dr. Michaela Kuhnt, Tierheilpraktikerin und Tierhomöopathin – Flensburg Foto: privat

Umweltschutz spielt für mich eine sehr wichtige Rolle, für Sie wahrscheinlich auch. Und trotzdem, es ist nicht einfach, umweltbewusst zu leben. Das beginnt morgens im Bad: Plastikzahnbürste und die Zahnpastatube, Duschgel und Shampoo sind in Plastik verpackt. Auch meine Tagescreme, der Deoroller, die Wimperntusche, alles Plastik. Jetzt ein schönes Frühstück. Ich öffne den „Plastik“-Kühlschrank, um Saft, leider in einer Plastikflasche, herauszuholen. Wenigstens produziere ich mein Joghurt schon lange selbst im Glas. Auch die Marmelade ist selbst gemacht, im Glas, versteht sich. Um im Supermarkt kein Problem mit in Plastik verpacktem Obst, Gemüse, Käse etc. zu bekommen, gehe ich auf den Wochenmarkt, natürlich mit einem Korb. Aber selbst dort bietet der Biobauer ein Plastiksackerl für den Vogerlsalat an, weil er dann länger frisch bleibt. Fast alle Verpackungen sind aus Plastik, viele Alltagsgeräte, Kommunikationsmittel, alles Plastik. Mich schockieren geschätzte Zahlen wie 270.000 Tonnen Plastik, die in fünf gewaltigen Strudeln auf den Ozeanen treiben. Der größte Müllteppich im Nordpazifik soll mittlerweile die Fläche Mitteleuropas erreicht haben! Bis zu zehn Millionen Tonnen Müll werden jährlich produziert, 75 Prozent davon bestehen aus Kunststoff, und ein Großteil landet auf diversen Wegen im Meer. Der Abbau von Plastik im Meer würde Jahrhunderte dauern, stattdessen zerfällt er in Mikropartikel, die wieder in unsere Nahrungskette gelangen. Das heißt, wir brauchen unseren Fisch aus dem Meer gar nicht in Plastik verpacken, der Fisch ist Plastik. Na dann guten Appetit.

E-Mail: michi-kuhnt@hotmail.com

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