Ein spezieller Traktor für besondere Ansprüche

JCB feiert den 25. Geburtstag der Fastrac-Traktoren mit der Einführung von zwei neuen leistungsstarken Modellen als Flaggschiffe, den 8290 und 8330. Als "Draufgabe" gibt es neue, weiter verbesserte Radlader-Modelle.

Mit neuer Command Plus-Kabine und bis zu 348 PS glänzt der Fastrac 8330. ©BZ/Stockinger
Mit neuer Command Plus-Kabine und bis zu 348 PS glänzt der Fastrac 8330. ©BZ/Stockinger
Man schrieb das Jahr 1991, als JCB mit der Produktion des Fastrac begann. Die inzwischen 25-jährige Geschichte der Baureihe ist gespickt mit Premieren. So war der Fastrac der erste vollwertige, rundum gefederte Traktor für die Landwirtschaft, der bei Transportarbeiten eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 75 km/h erreichen konnte. Zudem soll er auch der jeweils erste Traktor mit LKW-Scheibenbremsen, Multimodus-Vierradlenkung, ABS-Bremssystem und selbstnivellierender Federung gewesen und bis jetzt der Einzige sein, der diese Merkmale mit einem hoch entwickelten, elektronisch geregelten stufenlosen Getriebe vereint.

Neue Flaggschiffe Fastrac 8290 und 8330

Eng mit dem Fastrac verbunden (v. r. n. l.): Richard Fox Marrs (President of JCB Agri/Landpower), Alan Petre (einer der Mitentwickler des ersten Fastrac), Paul Hemingway (einer der Mitentwickler des ersten Fastrac), und Christoph Stögerer (Geschäftsführer JCB Trac-Technik) ©JCB trac-technik
Eng mit dem Fastrac verbunden (v. r. n. l.): Richard Fox Marrs (President of JCB Agri/Landpower), Alan Petre (einer der Mitentwickler des ersten Fastrac), Paul Hemingway (einer der Mitentwickler des ersten Fastrac), und Christoph Stögerer (Geschäftsführer JCB Trac-Technik) ©JCB trac-technik
Bei einer Pressekonferenz in England hat nun JCB die neuen Fastracs 8290 und der 8330 vorgestellt. Die Traktoren nehmen sich ein Vorbild an dem Erfolg der neuen Fastrac 4000er-Baureihe mit 160 bis 235 PS. Die augenfälligsten Änderungen zu den Vorgängermodellen sind die markante Linienführung und die neue Command Plus-Kabine mit reichlich Platz, Komfort und verbesserter Rundumsicht. Das neue Profil der Motorhaube soll zudem eine verbesserte Sicht nach vorne gewährleisten. Dazu kommt noch eine verbesserte Ausleuchtung.Angetrieben werden die 8000er-Modelle wieder mit einem 8,4-Liter-Sechszylinder-Motor, der allerdings jetzt die Abgasnormen Euro-Stufe IV bzw. US Tier 4 Final erfüllt. Aber nicht nur in Sachen Emissionen ist der Motor verbessert. Laut JCB stehen bis zu 14 Prozent mehr Leistung und bis zu zehn Prozent mehr Drehmoment zur Verfügung. Die Motoren mit zwei hintereinander angeordneten Turboladern haben eine Spitzenleistung von bis zu 306 PS (8290) bzw. 348 PS. (8330).Dem Fahrer stehen am Touchscreen-Display verschiedene Modi zur Auswahl, die jeweils optimale Motor- und Getriebeeinstellungen abrufen. Das System kann automatisch arbeiten oder manuell gesteuert werden, d. h. entweder als stufenloses Getriebe oder gestuft zur Emulation eines Lastschaltgetriebes eingesetzt werden. JCB Activ Traction ist eine Funktion, die Fastracs mit CVT-Getrieben unterstützt, wenn hohe Zugkraft gefordert ist. Das hydrostatische Zweikreis-Lenksystem ersetzt die bisherige mechanisch-hydraulisch unterstützte Lenkung. Zunächst soll das neue Lenksystem Sicherheitsanforderungen für einen Traktor mit 70 km/h Höchstgeschwindigkeit bei Hydraulik- oder Motorausfall erfüllen. Zweitens soll es dem Fahrer die entscheidende Kombination aus Präzision, Fahrgefühl und Lenkaufwand bieten. Neu sind auch die wählbare Schnelllenkung (Rapid Steer) und Reifenoptionen mit einer größeren Auswahl an Herstellern und Bauarten. Der neue Fastrac ist ab sofort verfügbar, der Preis liegt bei 220.000 bis 250.000 Euro (inkl. USt.). Die Typisierung in Österreich und damit die maximale Geschwindigkeit stehen derzeit noch nicht fest.

Neue Radlader von JCB: So vielfältig wie die Ansprüche der Landwirtschaft

Der 403 Agri kommt auch mit wenig Platz zu Recht. ©BZ/Stockinger
Der 403 Agri kommt auch mit wenig Platz zu Recht. ©BZ/Stockinger
• Der 403 Agri ist ein kompakter, mit schmalen Reifen nur 1,1 Meter breiter und mit Kabine nicht höher als 2,2 Meter großer, knickgelenkter Radlader (0,3 Kubikmeter) mit u. a. Vier-Zylinder-Motor von Kubota (35,5 PS); neuem hydrostatischen Fahrantrieb (20 oder 30 km/h Höchstgeschwindigkeit); offenen Differenzialen oder 100 Prozent manueller Differenzialsperre für den Einsatz auf harten Oberflächen oder weichem Untergrund; ROPS/FOPS-Schutz oder voll verglaster und schallisolierter Kabine; neuem Joystick und Armlehne mit Einhebelbedienung für Wenden und Heben/Senken und einer Überladehöhe von 2,6 Metern (Highlift-Option mit 2,8 Metern) mit echtem Parallelhub und hydraulischem Schnellwechsler

• Die mittelgroßen Agri-Radlader 411, 413S und 417 (Überladehöhe: bis zu 4,2 Metern) fahren zukünftig mit vielen Neuerungen aus dem Flaggschiff, dem Agri 435S, vor: Motoren der EU-Norm IV ohne teure Dieselpartikelfilter oder Wartungsmehraufwand (max. 109, 145 bzw. 125 PS); CommandPlus-Kabine; Sitzauswahl mit individuellen Merkmalen, neue sitzmontierte Bedienelemente und zwei Ausstattungsvarianten, wahlweise neue elektrische Feststellbremse und temperaturgeregelter Umkehrlüfter für die Motorkühlung und verstaubare Anhängerkupplung des 413S.

TM320 und TM320S: Teleskopradlader (125 bzw. 145 PS, Nenntragfähigkeit von 3200 Kilogramm bei voller Hubhöhe von 5,2 Metern sowie vom Boden aus) ohne DPF und mit verbesserter Endlagendämpfung des Auslegerzylinders für leichtgängigere Funktion des Teleskopladers, elektronisch gesteuertem und programmierbarem Motorumkehrlüfter, zusätzlichen Arbeitsscheinwerfern bei der LED-Hochleistungs-Beleuchtungsoption für eine 360-Grad-Beleuchtung, … Alle Radlader sollten ab dem ersten Quartal 2017 in Österreich verfügbar sein.

Michael Stockinger

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