Ein Berg an Problemen

Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian Institute of Technology

Experten haben seit Monaten davor gewarnt, dass die Corona-Krise noch nicht zu Ende ist.
Nun müssen wir uns dieser traurigen Tatsache – wieder einmal – in unserem täglichen Leben stellen. Hoffen wir, dass der Lockdown die vierte Krankheitswelle bricht und dass die wirtschaftlichen Folgen überschaubar bleiben.
Die Situation in Österreich ist fraglos schwierig.
Doch wir sollten darüber nicht den Blick auf das große Ganze verlieren: Die Welt befindet sich derzeit in einem kritischen Zustand.
Auf der einen Seite gibt es viele regionale Hotspots des Leides: So droht etwa den Menschen in Afghanistan eine humanitäre Katastrophe. Klimawandel, Corona und politische Umwälzungen haben dazu geführt, dass derzeit laut UNO fast 19 Mio. Menschen von Hunger bedroht sind – das ist jeder 2. Afghane. Bis Jahresende dürfte diese Zahl auf rund 23 Mio. ansteigen…
Auf der anderen Seite sucht die Welt einen Weg aus der Klimakrise. Vielerorts wurde angekündigt, dass die Hilfsprogramme gegen die Folgen der Corona-Krise gleichzeitig einen ökologischen Umschwung bringen sollten. Doch diese Chance wurde bisher nicht wahrgenommen: Laut OECD haben sich die öffentlichen Investitionen in „grüne“ Konjunkturprogramme zuletzt zwar verdoppelt, sie machen aber gerade einmal ein Fünftel aller Corona-Hilfen aus.
Die Lage der Welt war schon einmal einfacher, der Berg an Problemen kleiner. Doch die Menschheit hat in der Vergangenheit immer noch einen Weg aus schwierigen Zeiten gefunden.
Wir werden es auch diesmal schaffen!

martin.kugler@chello.at

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