Diözese Graz-Seckau bekommt wieder einen Weihbischof

Der Obersteirer Johannes Freitag wird Anfang Mai Weihbischof. Er ist dann der 15. aktive Bischof in Österreich.

Derzeit gibt es in Österreich 14 aktive Bischöfe. Davon sind vier Weihbischöfe – zwei in Wien, einer in St. Pölten und einer in Salzburg. Bald kommt ein fünfter hinzu. Das ist Johannes Freitag, der Leiter des Seelsorgeraums Eisenstraße und Militäroberkurat.

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl hatte im Vatikan um einen Weihbischof angesucht – zur Unterstützung für die Aufgaben in der Diözese und für eine verstärkte synodale Ausrichtung, bei der es darum geht, noch mehr mit den Menschen im Austausch zu sein. Jetzt wurde seinem Ansuchen entsprochen. „Das ist ein Gewinn für die steirische Kirche“, sagte Krautwaschl. Als bislang letzter Weihbischof der Diözese Graz-Seckau war der jetzige Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner, von 2002 bis 2013 tätig.

Bischof Freitag wird als Auxiliarbischof (Weihbischof) nach seiner Weihe am 1. Mai „Bischofsvikar für Synodalität“ werden und in der Folge mit den Steirerinnen und Steirern den weltkirchlichen Weg vertiefen. Der Wahlspruch des künftigen Weihbischofs lautet: „Die Freude am Herrn: eure Stärke!“ (Neh 8,10). Sein Titularbischofssitz ist Guzabeta, eine schon lange nicht mehr existierende Diözese im heutigen Algerien.   

„Bei der ersten Kontaktaufnahme durch den apostolischen Nuntius dachte ich an einen Scherz”, so Bischof Freitag. Bei einem persönlichen Gespräch mit dem Nuntius in Wien ist der Entschluss gereift, dass er dieses Amt annehmen werde. „Ich war selber sehr überrascht, freue mich nun aber über diese neue Aufgabe und werde mich mit voller Kraft und ganzem Herzen für die Menschen in der Steiermark einsetzen”, sagt der neue Weihbischof. Was ist ihm wichtig? Auf die Menschen zu hören, eine ernsthafte Freude am Glauben zu vermitteln sowie mit vielen über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen.    

Johannes Freitag wurde 1972 in Knittelfeld geboren und in der Pfarrkirche Lind (Spielberg) getauft. Seine Reifeprüfung legte er, damals wohnhaft im Kolpinghaus Graz, am BG Monsberger ab. 1992 folgte der Eintritt in das Priesterseminar der Diözese Graz-Seckau und das Studium der Fachtheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz.  

Seine berufliche Laufbahn begann er als pastoraler Praktikant im Bischöflichen Seminar und Bischöflichen Gymnasium. Es folgte ein Pastoralpraktikum im Jahr 1999/2000 in der Pfarre Fernitz. Während dieses Praktikums in der Pfarre Fernitz wurde er am 12. Dezember 1999 im Grazer Dom zum Diakon und am 25. Juni 2000 ebenso im Grazer Dom zum Priester geweiht.

Im September 2000 kam er als Kaplan nach Murau und St. Peter am Kammersberg, 2002 nach St. Nikolaus-Judenburg. Ab 2006 war er Pfarrer des damaligen Pfarrverbandes Trofaiach – Vordernberg – St. Peter-Freienstein. Im Seelsorgeraum „An der Eisenstraße” wirkt er seit 2023 als Leiter. Johannes Freitag begleitet seit Jahren Rundfunk- und Fernsehübertragungen von Gottesdiensten und ist in dieser Beauftragung auch mit professionellen Rundfunk- und Fernsehsprechern in der Priesteraus- und -fortbildung tätig. 2012 schloss er nebenberuflich sein MBA-Studium mit dem Master of Business Administrations an der Wirtschaftsuniversität Wien ab. Bis 2011 war der neue Weihbischof außerdem als Pastoralamtsleiter verantwortlich für die Gestaltung der Seelsorge in der Diözese Graz-Seckau. Seit dem 1. September 2021 war er als Militärseelsorger in der Militärpfarre beim Militärkommando Steiermark Militärbischof Werner Freistetter zugeordnet.  

- Bildquellen -

  • Weihbischof Johannes Freitag: Gerd Neuhold
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