
Mit großer Hingabe und viel Gemeinschaftssinn wird dieser Tage in den Dörfern Oberösterreichs der traditionelle Brauch des Maibaumaufstellens gepflegt. Für viele Landjugendgruppen ist er ein fixer Bestandteil ihres Jahreskreises.
Tradition trifft Technik
Neben den bewährten Ritualen hält aber auch moderne Technik Einzug: Mit der digitalen Maibaumlandkarte der Landjugend Oberösterreich wird dieses gelebte Brauchtum online sichtbar gemacht. Bereits seit 2013 gibt es diese innovative Landkarte, die mit Unterstützung des Landes Oberösterreich entwickelt wurde. Ziel war es, den Überblick über die zahlreichen Maibäume im ganzen Bundesland zu erleichtern und dabei auch das sogenannte Maibaumstehlen in geregelte Bahnen zu lenken.
So ist Stehlen erlaubt
„Die digitale Maibaumkarte ist eine unkomplizierte Lösung, um herauszufinden, welche Regeln zum Maibaumstehlen in den jeweiligen Regionen gelten. Denn das Regelwerk bestimmt die Gruppe, die den Maibaum aufstellt“, erklärt Landesleiter-Stellvertreter der Landjugend Simon Mayr. So darf der fertig geschmückte Baum vielerorts nur am Tag des Aufstellens gestohlen werden, während andernorts ungeschmückte Bäume bis zu drei Tage vorher entwendet werden dürfen. Wieder andere Gruppen pflegen den Brauch, Ende Mai noch einmal auf die Pirsch zu gehen, um Bäume auszuspionieren und zu stehlen. Ein kurzer Blick in die Maibaumlandkarte könne daher helfen, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.
Die digitale Maibaumkarte ist eine unkomplizierte Lösung, um herauszufinden, welche Regeln zum Maibaumaufstellen gelten. Simon Mayr
Über 320 Maibäume wurden seither mit ihren jeweiligen „Spielregeln“ eingetragen. Um den 1. Mai wird die Plattform tausendfach aufgerufen. Denn das Maibaumaufstellen im Land ist gelebtes Brauchtum und schafft ein echtes Gemeinschaftserlebnis.
Gelebtes Brauchtum
Bereits Wochen vorher beginnen die Vorbereitungen vom Fällen des Baumes, über das Binden der Reisigkränze, bis hin zum Schmücken wird viel Zeit von den Landjugendlichen investiert. „Bei uns wird der Maibaum jedes Jahr händisch beim Altenheim in Grünburg von circa 20 Mitgliedern aufgestellt“, schildert Jakob Moser, Leiter der Landjugend Grünburg-Steinbach. Für den nötigen Nervenkitzel sorgt bei diesem Brauch natürlich das Maibaumstehlen. „In den vergangenen Jahren konnten wir mehrere Maibäume aus der Region fladern! Es ist jedes Jahr aufs Neue eine erlebnisreiche Zeit“, berichtet Juliane Thurner von der Landjugend Eggelsberg.
Zur digitalen Landkarte

Die digitale Maibaumlandkarte schafft dazu den nötigen Überblick.
Unter www.doris.ooe.gv.at oder www.ooelandjugend.at ist die digitale Maibaumlandkarte abrufbar.
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- Bild 2 Die Digitale Maibaumlandkarte Vermindert: landjugend oö.
- Bild 1 Maibaum Aufstellen Bei Der LJ Gruenburg Steinbach Gross: landjugend oö.