Die Zeit läuft: Pflege rasch verbessern

Ein Thema, das die Gesellschaft schon jetzt, aber künftig noch mehr fordern wird, ist die Pflege gebrechlicher als auch dementer Personen. Die für heuer angekündigte Pflegereform des Bundes muss daher zügig Fahrt aufnehmen und wesentliche Verbesserungen bringen.

Individuell angepasste Übungen können den Krankheits-verlauf bei Demenz merklich verzögern.

„Die Absicherung und Verbesserung der Pflegesituation ist eine der dringendsten Aufgaben, auch wenn die Corona-Krise gerade alle fordert“, betont Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesgeschäftsführer der oberösterreichischen Volkspartei. Nachdem bereits für Jänner erste Ergebnisse der vom Bund eingeleiteten Pflegereform angekündigt waren, drängt Hattmannsdorfer nun zur Eile. Um auch in Zukunft ein Altern in Würde sicherzustellen, müsse die Reform jetzt zügig Fahrt aufnehmen und konkrete Ergebnisse liefern.

Für die OÖVP sind vor allem Verbesserungen in folgenden fünf Themenfelder wesentlich und umzusetzen:

Angehörige entlasten: Nachdem vielfach Familienangehörige die Pflege übernehmen, steht für die OÖVP die Einführung eines Pflege-Daheim-
Bonus ganz oben auf der Agenda.

Pflege daheim stärken: Ziel ist, dass jeder, solange er möchte, in den eigenen vier Wänden bleiben kann. Dazu braucht es den Ausbau von Ange­boten zur Kurzzeitpflege oder Tagesbetreuungszentren.

Personaloffensive: Der Bedarf an Pflegekräften wird in den nächsten Jahren enorm wachsen. Es gilt daher viele Arbeitskräfte für den Pflegeberuf zu begeistern. „Die Einführung einer Pflegelehre würde eine spürbare Entlastung bringen“, ist Hattmannsdorfer überzeugt.

Bürokratie abbauen: Damit mehr Zeit für die tatsächliche Pflege bleibt, sollen administrative Tätigkeiten auf das Notwendigste reduziert werden.

Demenz als Schwerpunkt verankern: Die Pflegereform soll eine realistischere Einstufung beim Pflegegeld, eine bundesweite Demenzstrategie sowie konkrete Maßnahmen für die Bewältigung der stark steigenden Demenzerkrankungen beinhalten.

Altersdemenz: Eine rasch wachsende Herausforderung

Nachdem sich die Zahl von Oberösterreichern mit Demenzerkrankungen bis 2050 mehr als verdoppeln wird – Prognosen gehen von 48.000 Betroffenen aus – braucht es dringend Forschung in diese Richtung.

Dieser Aufgabe bereits nachgekommen ist die Gesellschaft für Zukunftsforschung (Academia Superior). Obfrau und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander benennt das Ziel: „Mit einem klaren Plan und einer breit getragenen Strategie wollen wir Oberösterreich bis 2030 zu einem demenzfreundlichen Land machen.“

Einen zentralen Beitrag dazu sollen in ganz Oberösterreich eingerichtete Demenzservicestellen leisten. Bis 2025 sollen es insgesamt elf sein, sodass jede Familie in einer Zeit von maximal 45 Minuten sie erreichen und das kostenlose Service nutzen kann.
Aktuell haben sich bereits sieben Servicestellen etabliert.
Über die Website www.alzheimer-hilfe.at (Rubrik: „Unser Service“) kann man sich über die Standorte und ihre Leistungen informieren. Zu letzterem gehört die Beratung von pflegenden Angehörigen als auch die Zusammenarbeit mit der Medizin, um Früherkennung und medizinische Versorgung zu optimieren.

Auch ein individuell angepasstes Training zur Verzögerung des Krankheitsverlaufs ist Teil der Beratungstätigkeit. So können die Fähigkeiten und Ressourcen von erkrankten Menschen möglichst lange erhalten werden.

Dieses Training basiert genau wie die Demenz-Prävention auf fünf Empfehlungen: körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, geistige Aktivität, ein gesundes Herz erhalten sowie soziale Kontakte pflegen.

- Bildquellen -

  • Senior Woman With Her Elder Care Nurse: Alexander Raths – Stock.aodboe.com
- Werbung -
AUTORElisabeth Hasl
Vorheriger ArtikelHochwasserschutz am Villgratenbach
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt 1. März ’21 – viele offene Positionen, starke Kursbewegungen