Die „stillste Zeit“ im Jahr ist auch brandgefährlich

Alle Jahre wieder sorgen Kerzenlichter für weihnachtliche Brandkatastrophen. Besonders gefährlich wird es aber, wenn der Christbaum in Brand gerät, was leider schneller passieren kann als man denkt.

Versuche der Brandverhütungsstelle (BVS) Oberösterreich zeigen, dass ein Baum in nur zehn Sekunden in Vollbrand stehen und schon wenige Augenblicke später das Umfeld in Flammen aufgehen kann.Die „stillste Zeit“ im Jahr ist und bleibt demnach eine der brandgefährlichsten Zeiten. Im Land ob der Enns betreffen circa 500 Brandgeschehen die privaten Haushalte, wobei mehr als 100 Brände durch Kerzen jedweder Art ausgelöst werden. Davon entsteht wiederum mehr als die Hälfte rund um die Weihnachtszeit.

Heiße Weihnachten: Hochsaison für Brände

„Die Zahl, der durch Kerzen ausgelösten Brandgeschehen ist tendenziell steigend und die Dunkelziffer aufgrund vieler Kleinbrände mit geringen Sachschäden hoch“, erklärt dazu Günther Schwabegger, Vorstandsmitglied der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich. Doch so signifikant die zeitliche Häufung der von Kerzen ausgehenden Brände rund um Weihnachten ist, so eindeutig lassen sich auch die Hauptgründe dieser „Weihnachtsfeuer“ bestimmen: „Das unbeaufsichtigte Brennenlassen von Kerzen ist einer der Kardinalfehler, zu geringe Abstände der Flammen zu brennbaren Materialien der zweite“, so Schwabegger. „Alles in allem sind mangelnde Vorsicht, Unachtsamkeit und der unbedarfte Umgang mit offenem Licht und Feuer die Hauptursachen für die hohe Anzahl der durch Kerzen ausgelösten Brände“, erklärt er.
Darüber hinaus befinden sich heuer durch den relativ langen Advent viele Adventkränze am Heiligen Abend bis zu fünf Wochen in der beheizten Wohnung und sind dementsprechend ausgetrocknet. „Gleichzeitig sind die Adventkranzkerzen weitgehend abgebrannt. Wenn die Flammen auf brennbare Dekoraktion und auf das trockene Tannenreisig übergreifen, steht nur wenig später der Adventkranz in Flammen“, warnt der Brandschutzexperte. Solange sich der Brand jedoch lediglich auf den Adventkranz beschränkt, bleibt die Situation häufig noch beherrschbar.

Ein Christbaum steht in nur zehn Sekunden in Vollbrand

Besonders brenzlig wird es hingegen, wenn der Christbaum in Brand gerät. Hat die Flamme einer Christbaumkerze erst einmal auf den Baum übergegriffen, bleiben nur wenige Augenblicke Zeit, um den Brand zu löschen. Eine realistische Chance dafür besteht nur, wenn ein tragbarer Feuerlöscher oder ein gefüllter Wassereimer sich griffbereit in der Nähe befinden. „In nur zehn Sekunden kann sich der Baum in Vollbrand befinden, nur kurze Zeit später steht dann das ganze Zimmer in Flammen“, betont Schwabegger: „Einerseits sorgt das trockene Reisig für eine rasend schnelle Brandausbreitung, andererseits verfügt ein Christbaum über genügend Brandlast, um das Geschehen rasch außer Kontrolle geraten zu lassen.“ Steht der Christbaum erst einmal in Vollbrand, würden eigene Löschversuche kaum mehr Sinn machen. „Dann ist es wichtig, den Raum zu verlassen, wenn möglich die Türe zu schließen, die Feuerwehr zu rufen, die eigene Familie in Sicherheit zu bringen und die Nachbarn zu warnen“, rät Schwabegger.

- Bildquellen -

  • Vorsicht mit Kerzen – ein Christbaum kann innerhalb kürzerster Zeit in Vollbrand stehen.: BVS-Brandverhütungsstelle für oberösterreich
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AUTORred.AL
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