DFWR, LKÖ und FHP starten Diskussion zur neuen EU-Waldstrategie

Waldbewirtschaftung darf nicht zentral gesteuert werden. FOTO: agrarfoto.com

Startschuss für eine gemeinsame europäische Waldstrategie: Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR), die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) und die Plattform Forst Holz Papier (FHP) haben sich bei einem Arbeitstreffen in Salzburg gegen eine zentrale Steuerung der Waldbewirtschaftung durch die EU-Kommission und gegen drohende massive Bewirtschaftungsbeschränkungen ausgesprochen, wie das AIZ berichtet. DFWR, LKÖ und FHP sind sich sicher, dass zahlreiche Waldbesitzervertretungen die jüngste Initiative von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihrer österreichischen Amtskollegin Elisabeth Köstinger unterstützen werden. Dies soll demnächst in einer eigenen Deklaration zum Ausdruck gebracht werden.

“Aufgrund unterschiedlich entwickelter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die Forstwirtschaft ist eine Gleichmacherei mit hohen bürokratischen Auflagen nicht die Lösung für den Klimaschutz”, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. “Es muss auch weiterhin möglich sein, national und regional forstwirtschaftlich zu handeln.” Im Kampf für eine Waldstrategie, die Klimaschutz durch Nutzung des ökologischen Rohstoffes Holz ermöglicht, müssten sich die Forstvertreter der Mitgliedsländer an einen Tisch setzen und eine gemeinsame Linie finden, um diese gegenüber der Politik vorzutragen.

“Wir haben die nachhaltige Waldbewirtschaftung in den letzten Jahrzehnten laufend an die Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst und weiterentwickelt. Damit sind wir beim Klima- und Biodiversitätsschutz bereits in Vorlage getreten. Die Initiative der Ministerinnen unterstützen wir mit ganzer Kraft”, so LKÖ-Forstsprecher Franz Titschenbacher.

DFWR, LKÖ und FHP fordern eine klare Zukunftsstrategie für einen klimaresilienten Wald und die grundlegende Wertschätzung sowie Honorierung forstwirtschaftlicher Leistungen im Klima- und Biodiversitätsschutz. Kritik äußerten sie an der aktuellen EU-Waldstrategie, die einseitig auf die Kohlenstoffspeicherung im Wald abzielt und damit das Klimaschutzpotenzial durch Holzverwendung bei Weitem nicht ausschöpft. Damit wird eine gesunde und nachhaltige Waldentwicklung, aber auch Nutzung des nachwachwachsenden Rohstoffes Holz in erheblichem Maße gefährdet.

“Von den EU-Mitgliedstaaten erwarten wir eine klare Absage an Maßnahmen, die immer mehr Waldflächen aus der Nutzung herausnehmen oder deren Nutzung stark einschränken. Es dürfen nicht zahlreiche Arbeitsplätze in der Wertschöpfungskette Holz aus falsch verstandenem Klimaschutz heraus gefährdet und eine gut funktionierende Wirtschaft geschwächt werden. Wir fordern außerdem von der Politik, dass die Forstwirtschaft in den Mitgliedstaaten bei der Implementierung einer Waldstrategie vor dem Hintergrund des Klimaschutzes eingebunden wird”, sagte Rudolf Rosenstatter, Vorsitzender der Kooperationsplattform FHP.

Die Vertreter der drei Organisationen appellieren gemeinsam an die Politik, Klimaschutz unter Beachtung der Subsidiaritätsregeln so zu gestalten, dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung des regionalen, nachwachsenden Rohstoffes Holz dauerhaft sichergestellt sind. “Eine Weiterentwicklung der Forststrategie kann nur zusammen mit Fachleuten aus der Praxis vollzogen werden. Sowohl national als auch auf europäischer Ebene werden diese mit ihrer Expertise politischen Entscheidungsträgern konstruktiv als Ansprechpartner zur Seite stehen”, lautet das abschließende Statement.

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AUTORRed. SN
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