Der OÖ Bauernbund hat zum Gespräch geladen…

...und zahlreiche Bäuerinnen und Bauern sind der Einladung gefolgt. Gleiches gilt für die agrarpolitische Spitze des Landes. Bei den auf Bezirksebene durchgeführten Sommergesprächen standen unter anderem Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Bauernbund-Präsident Georg Strasser zum Austausch, aber auch für Fragen und den politischen Diskurs, zur Verfügung.

Landauf, landab fanden in den vergangenen Wochen die Sommergespräche des oberösterreichischen Bauernbundes statt. Angelehnt an die gleichnamigen ORF-Interviews wurden auch hier anspruchsvolle Diskussionen geführt, Forderungen formuliert, Glaubenshaltungen betont sowie kritische Fragen gestellt und beantwortet. Einziger Unterschied: Anstatt Fernsehkameras stellten sich die Spitzenfunktionäre einem bäuerlichen Live-Publikum. Für all jene, die verhindert waren, hat die BauernZeitung die zent­ralen Themen und Kernaussagen der Bauernbund-Sommergespräche nachfolgend zusammengefasst.

Die Quintessenz der Sommergespräche

Herkunftskennzeichnung: Es ist eine der zentralen Forderungen des Bauernbundes seit mehreren Jahren: Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei den Primärzutaten Milch, Ei und Fleisch im Außer-Haus-Verzehr sowie in verarbeiteten Lebensmitteln. Mit der bevorstehenden Gesetzwerdung dieser Forderung ist das Ziel schon zum Greifen nahe. Als nächster Schritt muss auch die Kennzeichnung in der Gastronomie umgesetzt werden. Bis dahin gehen Bund und Land mit gutem Beispiel voran und stellen die öffentlichen Kantinen auf regionale Beschaffung um. Mit einem Wareneinsatz von 1,35 Millionen Euro pro Tag eine beachtliche Botschaft mit Hebelwirkung. Köstinger erklärte: „Künftig wird es mehr Lebensmittel in den öffentlichen Kantinen direkt vom Bauern geben. Das ist mir wichtig, denn das schützt das Klima und unterstützt gleichzeitig unsere heimische Landwirtschaft.“

“Die Konsumenten wollen über die Herkunft der Lebensmittel bescheid wissen.”

Aufforstung und Waldfonds: Die Hälfte des Bundesgebietes ist mit Wald, größtenteils mit Fichten, bedeckt. Nach den schweren Borkenkäfer-Kalamitäten wird an der Etablierung eines klimafitten Waldes gearbeitet. In Oberösterreich wurden hierzu in den vergangenen fünf Jahren 15 Millionen Bäume gepflanzt. Damit der Waldumbau beherzt fortgesetzt werden kann, stehen Mittel aus dem Waldfonds bereit. Das Ziel: Stabile und vor allem ertragreiche Wälder. „Jeder Euro, den wir in unsere Wälder investieren, ist eine Investition in die Zukunft. Denn diese speichern CO2, bieten Schutz und Erholungsraum und sind ein enormer Wirtschaftsfaktor“, so Hiegelsberger.

GAP 2023: Die Gemeinsame Agrar­politik (GAP) war ein zentraler Punkt der Ministerin. Sie erklärte: „Die Zukunft liegt in der Qualitätsproduktion mit hohen Klima- und Umweltambitionen in ganz Europa.“ Österreich sei hier Vorreiter und Vorbild. Als besonderen Erfolg sieht Köstinger die 25 Prozent Öko-Regelung bei den Direktzahlungen sowie die Absicherung der Ländlichen Entwicklung (2. Säule) und der damit verbundenen Erfolgsprogramme.

PV-Anlagen im Agrarland: „Die Energiewende und der Ausbau der Photovoltaikanlagen darf nicht zulasten der Agrarflächen erfolgen“, macht Bauernbund-Landesobmann Hiegelsberger klar. Um die Eigenversorgung mit Lebensmitteln zu sichern, sieht die 200.000-Dächer-PV-Strategie des Landes daher vor, vorrangig tote Flächen wie Überdachungen von Parkplätzen, Hausdächer etc. für den PV-Ausbau zu verwenden.
Neben diesen vier großen Themengebieten wurden in den Diskussionen auch immer wieder die Aktionen des Lebensmittelhandels sowie der Preisanstieg bei den Betriebsmitteln erörtert.

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AUTORElisabeth Hasl
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