Der Boden und unsere Seele

Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian institute of Technology

Der Sommer ist die Zeit der Ernte – und der Kultur. Trotz aller Einschränkungen sind es auch im Corona-Jahr 2020 die großen Kulturveranstaltungen, die viele Menschen faszinieren, und die zeigen, wie stark Österreich durch Kultur geprägt ist.
Was das mit der Landwirtschaft zu tun hat? Viel!
Kultur äußert sich nicht nur in Kunst und Konzerten, sondern auch darin, wie wir mit unserer Umgebung umgehen. „Die Kultur Österreichs – die Musik, die Salzburger Festspiele, aber auch die wunderschöne Landschaft – wird in der ganzen Welt geschätzt und geliebt. Sie ist ein Teil Österreichs und somit ein Teil jeder Österreicherin und jedes Österreichers“, sagte der österreichische Stardirigent Franz Welser-Möst dieser Tage in Salzburg. Gemeinsam mit Jedermann-Darsteller Tobias Moretti und der Österreichischen Hagelversicherung machte er darauf aufmerksam, dass mit jedem Quadratmeter Boden, den wir unter Beton vergraben, auch ein Teil dieser Identität stirbt. „Wir alle brauchen den Boden: einerseits für unser tägliches Brot, andererseits für unsere Seele“, so Welser-Möst.
Der international gefeierte Musiker sprach damit klar aus, was alle, die mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehen, spüren: Unser viel zu hoher Bodenverbrauch ist nicht nur ein Verbrechen an den über Jahrhunderte von Bäuerinnen und Bauern gepflegten Landschaften sowie eine Gefahr für unsere Ernährungssouveränität – wir beeinträchtigen damit auch unser seelisches Wohlbefinden.
Ein Grund mehr, die Bodenvernichtung rasch zu stoppen!

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