Den Geist der Wallfahrt in die Heimatpfarre tragen

Bei der heurigen Wallfahrt des NÖ Bauernbunds ist einiges anderes: Einige Ortsgruppen nutzen die Möglichkeit, bei einer Messe daheim mitzufeiern.

Diakon a. D. Josef Muhr und Weistrachs Bauernbundobmann Franz Pickl werden mit restaurierter Bauernbundfahne am 20. September eine eigene Messe feiern.

An der Wallfahrt des NÖ Bauernbunds nach Mariazell, am 19. und 20. September, können Corona-bedingt heuer nur wenige Menschen persönlich teilnehmen. Um den Geist dieser Traditionsveranstaltung, die bereits zum 74. Mal stattfindet, dennoch hochzuhalten, machen einige Bauernbund-Gemeindegruppen vom Angebot Gebrauch, die Bauernbundwallfahrt in den eigenen Ort zu holen. Dabei werden sie vom NÖ Bauernbund mit einer geweihten Kerze aus Mariazell sowie bäuerlichen Fürbitten unterstützt. So auch in Weistrach, wo gleichzeitig das Erntedankfest gefeiert und die neu renovierte Bauernbundfahne gesegnet wird.

Die geweihte Kerze aus Mariazell als Zeichen der Verbundenheit

„Für uns ist die Teilnahme an der NÖ Bauernbundwallfahrt eigentlich schon zur Tradition geworden“, erzählt Gemeindebauernratsobmann Franz Pickl, dass sich jedes Jahr eine Abordnung von meist 15 bis 20 Bauernbündlerinnen und Bauernbündlern auf den Weg in den steirischen Gnadenort macht. Das gemeinsame Gebet, die feierliche Stimmung und auch das Zusammentreffen mit bäuerlichen Berufskollegen aus dem ganzen Land zeige den Zusammenhalt der Bauernschaft und gebe wieder Kraft für neue Herausforderungen, so Pickl.

Wie in vielen anderen Pfarren wird heuer daher auch in Weistrach die „Wallfahrermesse“ in der Pfarrkirche daheim stattfinden. Als spürbares Zeichen wird eine geweihte Kerze aus dem Gnadenort brennen und die Verbundenheit mit Mariazell bezeugen. Gleichzeitig möchten – nicht nur – die Bäuerinnen und Bauern „Danke“ sagen für die eingebrachte Ernte. „Beim Erntedankfest wird der Zusammenhalt in der Gemeinde sichtbar“, erzählt Pickl weiter. Die Landjugend bindet und schmückt die Erntekrone, die als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit im Mittelpunkt des Festes steht.

Nicht zuletzt gibt es in diesem besonderen Jahr einen weiteren Grund zum Feiern: Die Bauernbundfahne – in einer Feuerwehrchronik fand sie im Jahr 1924 erstmals urkundliche Erwähnung – wurde restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Die gewebten Bilder der Heiligen Notburga und des Heiligen Isidor waren im Laufe der Jahre fadenscheinig geworden und brauchten dringend Ausbesserungsmaßnahmen. „Den Heiligen Isidor und die Heilige Notburga verbindet, dass sie als Schutzpatrone der Bauern verehrt werden“, betont Diakon a. D. Josef Muhr die Bedeutung der Fahne und fügt hinzu: „Die beiden Heiligen sollten heute noch als Vorbild für uns wirken, sich trotz vieler Arbeit immer auch etwas Zeit für das Gebet zu nehmen.“

Information

Bauernbundgruppen, die das Angebot zum Mitfeiern in der eigenen Pfarrgemeinde nutzen möchten, werden um Absprache mit dem Geistlichen vor Ort ersucht. Eine Mariazeller Wallfahrerkerze sowie Fürbitten können im Bauernbund-Büro telefonisch bei Elisabeth Heigl (02742/9020-2200) angefordert werden.

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Die geweihte Kerze aus Mariazell wird heuer in vielen Pfarrkirchen an den Geist der NÖ Bauernbundwallfahrt erinnern.

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  • 14 01 35 20 NO: BZ/Eva Riegler
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