Den Bauernhof in das Klassenzimmer gebracht

Ein Bauernhofbesuch mit Folgen: Für die zweite Klasse der Volksschule Desselbrunn entwickelte sich aus dem geplanten Ausflug auf einen Bauernhof gleich ein größeres Projekt.

Landwirtschaftskammerrätin Margareta Hüthmair (hinten links) besuchte die Klasse.

Wie nennt man ein junges Pferd? Wie lange ist ein Kuh trächtig? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigten sich die Kinder der zweiten Klasse Volksschule in Desselbrunn anlässlich der Aktion „Schule am Bauernhof – Bauernhof im Klassenzimmer“.

Begeisterung für Tiere und Bauernhof erfasste alle Kinder

Es gibt kaum ein Kind, das nicht begeistert ist, wenn es um Tiere und Bauernhof geht. „Ursprünglich war nur der Besuch am Bauernhof geplant. Aber durch das große Interesse der Kinder hat sich unser Projekt um Referate mit Plakatgestaltung, einen Bauernhof und einen Bauernhofladen in unserer Klasse erweitert. Und der Abschluss mit einer bäuerlichen Jause hat natürlich allen geschmeckt. Die Kinder waren begeistert“, resümierte Klassenlehrerin Melanie Samhaber.
Die Kinder bauten sich im Klassenzimmer einen eigenen Bauernhof auf. Sie schufen eine Maschinenhalle, einen Hühnerstall und Weideflächen für Esel und Schafe. Auch verschiedene Getreidesorten waren im Klassenraum vorhanden. Ein besonderes Highlight war der Bauernhofladen, in dem sie verschiedene Lebensmittel kennenlernen und nebenbei auch den Lehrstoff „Euro und Cent“ festigen konnten.
In Zweier-Teams befassten sich die Schüler mit verschiedenen Tieren, hielten Referate und gestalteten Plakate dazu. Höhepunkt des Projektes war natürlich der Besuch am Erlebnis-Bauernhof der Familie Schachinger, vulgo „Redlberger in Unterpilsbach“. Dort wurde den Kindern der Weg vom Korn zum Brot erklärt, dazu passend durften sie Weckerl backen.
Schule am Bauernhof ist mehr als eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag: Bäuerinnen und Bauern sind daran interessiert, den Kindern Einblicke in die Landwirtschaft zu ermöglichen, den Bauernhof in seiner Vielfalt kennen zu lernen sowie lebendiges Lernen vor Ort und mit allen Sinnen zu ermöglichen. Und was hat den Kindern an dem Projekt am besten gefallen? „Am meisten hat mir das Weckerlbacken am Redlbergergut gefallen. Wenn ich groß bin, möchte ich auch auf einem Bauernhof leben, genauso wie meine Oma. Da gefällt es mir richtig gut bei ihren Hühnern und Schweinen“, meinte etwa Marie-Sophie Gschwandtner, eine Schülerin der zweiten Klasse.
Zum Abschluss des Projektes überraschte die Desselbrunner Bäuerin und Landwirtschaftskammerrätin Margareta Hüthmair die Kinder: Sie belohnte die Kinder für ihr fleißiges und interessiertes Lernen mit einer Jause – natürlich inklusive bunter Ostereier zum gemeinsamen Eierpecken.

Volksschulkinder beim Erforschen der verschiedenen Getreidesorten.

Wissen über Lebensmittel und Bewusstsein für Ernährung

„Wertschätzender und sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln ist heutzutage wichtiger denn je“, so Hüthmair, die von dieser Form der Wissensvermittlung begeistert war. Auch Bürgermeister Michael Hochleitner ließ es sich nicht nehmen, beim Projektabschluss dabei zu sein und sich bei Klassenlehrerin Melanie Samhaber für das Engagement zu bedanken. „Wir Bäuerinnen sind Botschafterinnen für die heimische Landwirtschaft und geben mit Leidenschaft unsere Erfahrungen und Wissen über Lebensmittel gerne weiter. Bewusstseinsbildung braucht es schon von Beginn an. Wir sind sehr dankbar, wenn sich junge, engagierte Lehrkräfte dem Thema Landwirtschaft in all seiner Vielfalt annehmen und es den Kindern näherbringen“, so Hüthmair abschließend.

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  • Schulklasse: Fotos: privat
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AUTORred. GC
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