Seit Anfang Jänner gilt das neue Pfandsystem.

Die Idee hinter dem Pfand ist einfach: Verbraucher zahlen beim Kauf eines Getränks in einer Einwegverpackung einen kleinen zusätzlichen Betrag (25 Cent), der beim Zurückbringen des leeren Behälters erstattet wird. Dieses System schafft einen finanziellen Anreiz für die Rückgabe, was zu einer höheren Rücklaufquote und weniger Abfall in der Natur führt. In Ländern, die bereits Pfandsysteme implementiert haben, beispielsweise Deutschland oder die Niederlande, sind signifikante Erfolge zu verzeichnen, sowohl in der Reduktion von Müll als auch in der Steigerung der Recyclingraten. Bäuerliche Gastbetriebe nutzen in der Regel Glasflaschen, die von der Verordnung ausgenommen sind. Auch in der Direktvermarktung wird es kaum Auswirkungen geben, da dort ebenso vorwiegend Gals verwendet wird. Nur Betriebe, die Einwegverpackungen zukaufen und weiter

Quelle: Oe.gv.at
         Das Pfandlogo

verkaufen, müssen das Pfandsystem anwenden. Buschenschänken und Almausschank sind von der Pfandverordnung ausgenommen, sofern Getränke in Einwegverpackungen nur zum Konsum vor Ort angeboten werden. Pfand wird auf geschlossenen oder überwiegend geschlossenen Getränkeeinwegverpackungen aus Kunststoff oder Metall mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Liter gezahlt. Ausgenommen sind beispielsweise Glasflaschen, Getränkeverbundkartons oder Sirup-Flaschen. Erkennbar sind die durch das Pfandlogo (siehe Foto). 

Ziel: Hohe Sammelquote

In Österreich möchte man nun eine Sammelquote von 80 Prozent erlangen und bis 2027 soll das Sammelziel von 90 Prozent erreicht werden. Aktuell werden nur 70 Prozent der Einweg Kunststoffflaschen nach dem Gebrauch gesammelt und entsprechend dem Recyclingkreislauf wieder zugeführt. Pfand- Befürworter argumentieren, dass dieses System nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen würde, indem es neue Arbeitsplätze im Recyclingsektor schafft und Ressourcen effizienter nutzt. Kritiker hingegen verweisen auf die anfänglichen Implementierungskosten und die logistischen Herausforderungen. Die leeren Plastikflaschen und Dosen dürfen nicht zerdrückt retour gebracht werden und brauchen somit mehr Platz in der Lagerung. Auch das Etikett, sprich der Barcode muss bei der Rückgabe lesbar sein. Nur so kann sichergestellt werden, ob es sich um eine im Pfandkreislauf befindende Flasche oder Dose handelt. Dennoch zeigt die Erfahrung aus anderen Ländern, dass die langfristigen Vorteile eines Pfandsystems die Anfangsinvestitionen überwiegen. Die Reduktion von Einwegplastik in der Umwelt und die damit einhergehende Schonung der natürlichen Ressourcen könnten somit weitere Schritte einer nachhaltigeren Zukunft sein.

Pfand auf Bierflaschen steigt auch

Ab 2. Februar steigt nun das Pfand für Mehrweg-Glasflaschen von 9 auf 20 Cent an. Es ist die erste Erhöhung seit mittlerweile 40 Jahren. Der Brauereiverband hofft, dass dadurch die Rückgabequote steigt und weniger neues Glas benötigt wird. Für Bierflaschen, die noch mit je 9 Cent Pfand erworben wurden oder werden, gibt es ab 2. Februar dennoch 20 Cent an Pfand retour. 

Weiterführende Infos: https://www.recycling-pfand.at/

Aktualisierte Version: 27. Jänner 2025

- Bildquellen -

  • Einwegpfandlogo: Oe.gv.at
  • Pfandsystem: adobestock.com
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AUTORKatharina Berger
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