Das intelligente Dorf: Mieders im Stubaital ist eine Vorzeigegemeinde in Sachen Breitbandausbau

Die Digitalisierung auf dem Land belebt die Wirtschaft, kann aber auch den Bürgerinnen und Bürgern nutzen.

Landeshauptmann Anton Mattle, Mieders Bürgermeister Daniel Stern, Digitalisierungslandesrat Mario Gerber und BBSA-Geschäftsführer Stephan Willburger wollen Tirol fit für die digitale Zukunft machen.

Vor rund zehn Jahren kam das Thema Digitalisierung in der Gemeinde Mieders verstärkt auf. „Uns war klar, dass es Aufgabe der öffentlichen Hand ist, die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Nur so konnten wir interessant bleiben, auch für Unternehmen“, erklärt Bürgermeister Daniel Stern.

Unverzichtbare Investition in Glasfaser

2015 begann die Gemeinde, unterstützt mit Fördermitteln des Bundes und des Landes Tirol, den Ausbau ihres eigenen Glasfasernetzes. Von den 1.042 Haushalten und Betriebsstandorten im Gemeindegebiet haben aktuell 683 die Möglichkeit, das Glasfasernetz der Gemeinde zu nutzen. Im Zuge des laufenden Ausbaus werden demnächst weitere 106 Adressen erschlossen. „Glasfaser-Breitbandinternet ist eine unverzichtbare Investition in die Zukunft unserer Gemeinde und stellt sicher, dass unsere Bürger auch künftig an allen technischen Möglichkeiten teilhaben werden können“, hält Daniel Stern fest.

Stark profitiert hat auch das Gewerbegebiet im Westen der Gemeinde: Über 20 Betriebe mit rund 300 Mitarbeitenden haben sich dort in den letzten Jahren angesiedelt, darunter zahlreiche, international tätige Unternehmen. Kürzlich hat auch Bergsportspezialist Kohla seine Firmenzentrale von Innsbruck ins Stubaital verlegt. „Wir finden hier dieselben Rahmenbedingungen wie im urbanen Raum – und das eingebettet in eine herrliche Natur – vor“, betont Geschäftsführer und Inhaber Thomas Span.

„Smarte“ Verwaltung

Inzwischen hat sich Mieders zu einer „smart village“, als zu einem „intelligenten Dorf“ gemausert. Stern zeigt Praxisbeispiele hinter dem Begriff auf: So sei das Salzsilo mit einem Messgerät ausgestattet, das meldet, sobald Salz nachbestellt werden müsse. Ebenso werde die Messung der Verkehrsfrequenz im Dorfkern als Grundlage für weitere Schritte zur Dorfentwicklung genutzt. Bis hin zur Messung der Luftqualität in den Klassenzimmern und dem Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden reicht die „smarte“ Abwicklung der Verwaltungsabläufe. „Die Digitalisierung hilft uns als Gemeinde in der täglichen Arbeit und spart langfristig auch Kosten“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Zehn Millionen Euro für flächendeckenden Ausbau

Schon als Bürgermeister von Galtür war die Digitalisierung ein Kernthema von LH Anton Mattle: „Mit schnellem Internet schafft man Chancengleichheit zwischen Land und Stadt.“ Zehn Millionen Euro stelle man daher für das laufende Jahr für den Breitbandausbau zur Verfügung. Das Angebot kommt an. Erst im Jänner wurde von der Tiroler Landesregierung die Unterstützung weiterer Projekte in 35 Gemeinden genehmigt, erzählt Wirtschafts- und Digitalisierungslandesrat Mario Gerber. Bis 2028 soll eine flächendeckende Glasfaserversorgung im Dauersiedlungsraum erreicht werden. Dafür brauche es aber auch die Menschen vor Ort, meinen die Landespolitiker und appellieren, sich in seiner Gemeinde zum aktuellen Stand der Glasfaserinfrastruktur zu erkundigen und die Chance zu nutzen.

- Bildquellen -

  • Bbsa: BBSA/AV-Media
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AUTORRed. HP
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