Bundesforste erzielten 2024 drittbestes Ergebnis

Die ÖBf-Vorstände Georg Schöppl und Andreas Gruber präsentierten die Bilanz.

2024 war ein Jahr der Wetterextreme. Den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) bescherte es Waldschäden so groß wie noch nie. Dennoch konnten heute die Vorstände eine positive Bilanz ziehen.

Konkret lag die Betriebsleistung der ÖBf-Gruppe bei 372,1 Mio. Euro und damit um 8 Prozent über dem bereits sehr guten Wert von 2023 (344,7 Mio. Euro). Demgegenüber etwas zurückgeblieben ist das Ergebnis vor Steuern (EBT). Mit 49,5 Mio. Euro war es um 6,5 Mio. Euro niedriger. Es zählt aber zu den drei höchsten in der Unternehmensgeschichte. Ähnliches gilt für das EBIT mit 49,3 Mio. Euro (2023: 56,4 Mio. Euro).

Georg Schöppl, ÖBf-Vorstandssprecher und Vorstand für Finanzen und Immobilien, zum Ergebnis: „Möglich wurde dies durch die ungebrochene Nachfrage nach dem Rohstoff Holz in allen Segmenten, durch einen guten Holzpreis und die positive Entwicklung in den Bereichen Erneuerbare Energie und Immobilien.“ Einmal mehr habe sich die Strategie der Diversifizierung bewährt.  

Waldschadensbilanz mit Rekordsumme

1,3 Mio. Euro trug der Bereich “Forst/Holz” zum Betriebserfolg vergangenes Jahr bei, nach rund 16,1 Mio. Euro im Vorjahr. Ebenfalls zurückgegangen sind die “Dienstleistungen”, und zwar von 0,6 auf 0,1 Mio. Euro, während dafür die Bereiche “Immobilien/Tourismus” von 27,7 auf 35,4 Mio. Euro und “Erneuerbare Energie” von 12,0 auf 12,4 Mio. Euro zulegen konnten.

Der geringere Beitrag des Bereichs “Forst/Holz” lag nicht am Holzpreis und Einschlag. Der Durchschnittspreis über alle Sortimente ist zwar 2024 gegenüber 2023 um rund 4 Euro auf knapp 90 Euro pro Festmeter gefallen, lag aber noch deutlich über jenen der Jahre 2020 (57 Euro) und 2021 (67 Euro). Der Einschlag wiederum lag mit rund 2 Millionen Festmeter etwas über dem Niveau 2023 und auch über dem Holzernteziel. 

Im Kerngeschäft Forst/Holz schlugen sich laut ÖBf 2024 der hohe Schadholzanteil, die damit verbundenen höheren Kosten für den Forstschutz und die Holzernte sowie die deutlich gestiegenen Personalkosten nieder. „2024 waren 75 Prozent der gesamten Holzernte oder rund 1,5 Millionen Festmeter ungeplant als Schadholz angefallen, knapp 500.000 Festmeter mehr als im Jahr davor“, so Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Auch die Schäden an der Forstinfrastruktur, die durch Hochwasser und Starkregen mit 9 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr ausfielen, führten zu höheren Aufwendungen. 

Die Waldschadensbilanz erreicht 2024 die Rekordsumme von 49,2 Mio. Euro (2023: 32 Mio. Euro). Darin enthalten sind rund 30 Mio. Euro Erlösminderung für Schadholz sowie auch Kosten für Lagerung, Käferbekämpfung und Schäden an der Infrastruktur. Die Aufwendungen der ÖBf für die Waldpflege waren 2024 mit 18,6 Mio. Euro so hoch wie noch nie (2023: 15,2 Mio. Euro), davon entfielen 9,7 Mio. Euro auf die Borkenkäferbekämpfung. Allein in den letzten drei Jahren sollen die Waldpflegekosten um 50 Prozent gestiegen sein. Um in Zukunft bei der Holzernte flexibler zu sein, sollen bis 2027 die eigenen Erntekapzitäten im Seilgelände verdoppelt werden.

Österreichische Bundesforste

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG) sind das Naturunternehmen Österreichs. Seit mittlerweile 100 Jahren pflegen, schützen und bewirtschaften sie die natürlichen Ressourcen des Landes – Wälder, Seen und Berge. Mit 850.000 Hektar sind die Bundesforste der größte Naturraumbewirtschafter des Landes. Zehn Prozent der Staatsfläche, darunter 74 der größeren Seen, und 15 Prozent der Waldfläche sind ihnen anvertraut. Die ÖBf AG im Alleineigentum der Republik beschäftigt österreichweit 1.032 (Stand: 31.12.2024) Mitarbeiter in 14 Forst- und Nationalparkbetrieben sowie in der Unternehmensleitung mit Sitz in Purkersdorf im Wienerwald (NÖ).

- Bildquellen -

  • Bundesforste: BZ/Stockinger
- Werbung -
AUTORMichael Stockinger
Vorheriger Artikel35 Millionen Euro für Niederösterreichs Gemeinden: Unterstützung in schwierigen Zeiten
Nächster Artikel80 Jahre Steirische Volkspartei