Brummende Vielfalt dank vieler Blühflächen

Die Blühstreifenaktion geht in die vierte Runde. In den Vorjahren haben die heimischen Landwirte bereits beachtliche Flächen angelegt. Heuer will man die bisherige Bestmarke von 104 Hektar noch einmal toppen.

Ein typisches Bild, wie es in Oberösterreich häufig zu sehen ist. Mit Ackerkulturen bestellte Felder, flankiert von arten- und strukturreichen Blühflächen bzw. -streifen.

Bienen, ebenso wie viele Insekten, sichern durch ihre Bestäubertätigkeit landwirtschaftliche Ernten. Ohne sie käme es bei vielen Kulturpflanzen zu einem empfindlichen Produktionsrückgang. Daher liegt es im ureigensten Interesse der Bäuerinnen und Bauern ihren Bestand zu sichern. Vielen Betriebsführern aus Oberösterreich ist das bewusst. Sie haben im Vorjahr 93 Hektar ein- und mehrjährige Blühflächen angelegt. 2019 gab es mit 104 Hektar eine vergleichbare Fläche. Für heuer haben sich die Verantwortlichen das Ziel gesetzt diese Marke zu übertreffen. „In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Angebote für Bauern, Firmen, Kommunen und auch private Gartenbesitzer entstanden. Die Erfolgsgeschichte wollen wir 2021 fortführen“, erklären Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger und Maschinenring-Obmann Gerhard Rieß.

Wertvolle Nahrungsquelle in Zeiten des Mangels

Blühstreifen sind ein wertvolles Element einer intakten Kulturlandschaft. Gleichzeitig bieten sie ein zusätzliches Nahrungsangebot für bestäubende Insekten. Von Juli bis Mitte September ist das besonders wichtig. „In der Zeit der Läppertracht braucht es ein ausgewogenes Nahrungsangebot für unsere Honigbienen, Wildbienen und blütenbestäubenden Insekten“, erklärt Petra Haslgrübler, Leiterin des Bienenzentrums Oberösterreich. Der Verband ist gemeinsam mit dem Maschinenring federführend bei der Umsetzung der Blühstreifenaktion.

Kleine Bienenkunde
Als „Tracht“ wird das gesamte Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau bezeich-
net, dass von den Bienen in den Stock eingetragen werden kann. Je nach Land-
schaft und aktueller Witterung unterscheidet sich die Zusammensetzung.
Von einer Läppertracht spricht der Imker, wenn das Angebot an Tracht so gering ist, dass es gerade das Überleben des Volkes ermöglicht.

Die verschiedenen Saatgutmischungen der Blühstreifenaktion, ob nun für den Acker, das Grünland, private oder öffentliche Flächen, gewährleisten eine abwechslungsreiche Bienenweide. „Die Mischungen bestehen aus einer Vielzahl an Kulturarten und Wildblumen. Kulturpflanzen wie Phacelia, Ringelblume, Perserklee und Leindotter sind aber nur in Mischungen für landwirtschaftliche Flächen enthalten. Sie gewährleisten einen raschen Bodenschluss“, so Haslgrübler.

Blühstreifen-Monitoring bestätigt Mehrwert

2019 startete das Bienenzentrum ein zweijähriges Blühstreifen-Monitoring. Dabei wurden Pflanzenaufwuchs und tierische Artenvielfalt untersucht. Es zeigte sich: Alle Mischungen weisen einen guten Aufwuchs auf. Der optimale Zeitpunkt für die Anlage von einjährigen Blühflächen liegt zwischen Mitte April und Anfang Mai. Mehrjährige Blühflächen sollten im Spätsommer angelegt werden, um den Unkrautdruck so gering wie möglich zu halten.

Auch die Artenvielfalt blühte durch die angelegten Flächen signifikant auf. „Artenreiche Blühflächen sind eine effiziente Methode, unsere Bienen und blütenbestäubenden Insekten zu fördern“, schlussfolgern Langer-Weninger und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Eine strukturreiche Kulturlandschaft könnten sie aber nicht ersetzen.

- Bildquellen -

  • Blühstreifen Am Getreidefeld: Christine — stock.adobe.com
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AUTORElisabeth Hasl
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