Im Mittelpunkt stand neben der Reduktion von Nährstoffverlusten bei der Gülleausbringung auch die fachgerechte Sanierung von Grünlandbeständen. Referent Dipl.-Ing. Alfred Pöllinger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erläuterte die Vorteile der bodennahen Gülleausbringung und veranschaulichte die Unterschiede zu vorwiegend eingesetzten Breitverteilern. Die Technik trägt nicht nur zur möglichst effizienten Ausnutzung der Nährstoffe im hofeigenen Wirtschaftsdünger bei, sondern wirkt sich zudem auch auf die Minimierung der Geruchsbelastung aus. „Auch im Hinblick auf die Einhaltung der NEC-Richtlinie, wonach die Ammoniakverluste bis 2030 um zwölf Prozent gesenkt werden müssen, wird es in den nächsten Jahren besondere Bemühungen in Richtung bodennaher Ausbringung brauchen“, erklärt Pöllinger. 

Der Maschinenring Kufstein stellt seinen Mitgliedsbetrieben aus diesem Grund bereits seit dem Frühjahr ein neues Güllefass mit Schleppschuhverteiler auf Leihbasis zur Verfügung. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, Bäuerinnen und Bauern bereits frühzeitig mit neuester Technik auszustatten und vertraut zu machen. Mit dem neuen Leihfass steht modernste und zukunftsweisende Technik überbetrieblich zur Verfügung, gleichzeitig bietet es im Gegensatz zur Eigeninvestition eine attraktive Möglichkeit zur Kostenentlastung“, erklärt Hannes Dengg, Obmann des Maschinenringes Kufstein. Das Land Tirol unterstützt die Initiative zur bodennahen Gülleausbringung und stellt 2020 und 2021 weitere Mittel für die Anschaffung von weiteren Güllefässern für den überbetrieblichen Einsatz über den Maschinenring bereit. Zusätzlich wird auch die Aufrüstung von geeigneten Fässern mit bodennaher Ausbringtechnik bei Einzelbetrieben unterstützt. Zudem besteht im Rahmen der ÖPUL-Maßnahme Bodennahe Ausbringung auch für das kommende Jahr eine Fördermöglichkeit, wobei die förderfähige Menge je Hektar für alle Teilnehmer von 30 auf 50 m3 erhöht wird. Die Prämie beträgt für die bodennahe Ausbringung von mehr als 50 Prozent des ausgebrachten flüssigen Wirtschaftsdüngers bei Verwendung von Schleppschlauch- und Schleppschuhverfahren € 1,00 je Kubikmeter, bei Gülleinjektionsverfahren € 1,20 je Kubikmeter. Der Neueinstieg in diese Maßnahme für das Antragsjahr 2021 ist mit dem Herbstantrag 2020 möglich.

Klimafitte Wiesen

Standort- und nutzungsangepasste Grünlandbestände sind die Grundvoraussetzung für bestes Grundfutter und sind bei entsprechender Bewirtschaftung und Pflege auch gegen Trockenheitsschäden und Schädlinge weitgehend resistent. Im Rahmen der Veranstaltung wurden Aspekte der fachgerechten Pflege und Bewirtschaftung erläutert sowie die technischen Möglichkeiten für die Sanierung im Praxiseinsatz vorgestellt. Der Maschinenring wickelt im Zuge des ebenso vom Land Tirol unterstützten Projekts „Klimafitte Wiesen“ gemeinsam mit den Bezirkslandwirtschaftskammern die Sanierung beziehungsweise Erneuerung von Grünlandbeständen ab. „Wir unterstützen unsere Mitgliedsbetriebe mit professioneller Technik und ausgebildeten Dienstleistern bei der fachgerechten Bewirtschaftung ihrer Flächen“, so Geschäftsführer Ing. Josef Unterweger abschließend.

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  • DSC 0079 2: Maschinenring
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