Blaue Profi-Lösungen für den Pflanzenbau

Auf einer Pressekonferenz in Ungarn haben Krone und Lemken ihre neuesten Produkte vorgestellt. Nach Krone-Pressen und -Pelletiermaschinen hier nun ein genauerer Blick auf die für Österreich interessantesten Bodenbearbeitungsgeräte, Sämaschi

Die erste von Lemken selbst entwickelte Anhängefeldspritze glänzt u. a. mit einer im Alurohrgestänge verlaufenden echten Zirkulationsleitung, die die Spritzbrühe ständig im Kreis pumpt. ©BZ/Stockinger
Die erste von Lemken selbst entwickelte Anhängefeldspritze glänzt u. a. mit einer im Alurohrgestänge verlaufenden echten Zirkulationsleitung, die die Spritzbrühe ständig im Kreis pumpt. ©BZ/Stockinger
Eine ganze Armada an glänzend blauen Geräten präsentierte Lemken 137 Journalisten aus 27 Nationen. Dem Anlass entsprechend groß war nicht nur das gezeigte Produktangebot, sondern so manches Bodenbearbeitungsgerät. Ein Beispiel für Letzteres ist die Kurzscheibenegge Heliodor mit 16 Meter Arbeitsbreite auf Basis des Systemträgers Gigant 12 S. Sie soll die weltweit Größte ihrer Art sein, dem subjektiven Empfinden nach ist sie es zweifellos.

Vega

Die Azurit kann Körner statt in einer Reihe in zwei versetzt zueinander angeordneten Teilreihen ablegen (DeltaRow- Ablagesystem, siehe kleines Bild oben rechts). ©BZ/Stockinger
Die Azurit kann Körner statt in einer Reihe in zwei versetzt zueinander angeordneten Teilreihen ablegen (DeltaRow- Ablagesystem, siehe kleines Bild oben rechts). ©BZ/Stockinger
Durchaus in der richtigen Größe für den heimischen Markt ist die erste eigenentwickelte Anhängefeldspritze des Landmaschinenspezialisten aus Alpen (D), die Vega. Sie ist mit 3000, 4000 und 5000 Litern Behältervolumen und zunächst mit dem SEH-Gestänge in den Breiten von 15 bis 24 Metern verfügbar. Je nach Land ist für sie mit gefederter Achse eine Zulassung bis 60 km/h möglich.
Trotz großer Bereifung und hoher Bodenfreiheit weist die Vega laut Lemken einen niedrigen Schwerpunkt auf. Erreicht wurde dies, indem das Alurohrgestänge vertikal im Heck der Maschine geklappt wird und der Rahmen im Flüssigkeitsbehälter integriert ist.
Der Flüssigkeitsverband der Vega ist auf maximalen Bedienkomfort und minimale Restmengen ausgelegt. Ein besonderes Highlight ist sicherlich die im Alurohrgestänge verlaufende echte Zirkulationsleitung, die die Spritzbrühe permanent im Kreis pumpt. Dadurch sollen tote Leitungsabschnitte wegfallen und der vorgegebene Spritzdruck sofort nach Einschalten der Düsen anliegen. Lemken ist zudem auf die “hervorragende Querverteilung über die komplette Gestängebreite” stolz. Mit “Eltec Pro” wurde außerdem eine echte Einzeldüsenschaltung integriert. In Verbindung mit der GPS-gesteuerten Teilbreitenschaltung “SectionControl” lässt sich so jede Düse schalten.

Solitair 25

Mit der Solitair 25 steht jetzt eine umfassend überarbeitete neue Generation der pneumatischen Drillmaschine in den Startlöchern. Äußerlich ist die Solitair 25 vor allem am neuen Kunststoffbehälter zu erkennen, der 3000 Liter fasst und mit einer extra breiten Einfüllöffnung aufwartet. Jede einzelne Dosiereinheit wird separat elektrisch angetrieben. Das Gebläse besteht nun aus einem Edelstahlläuferrad, hat eine geringere hydraulische Leistungsaufnahme und soll deutlich weniger Geräusche erzeugen. Die Solitair 25 verfügt serienmäßig über eine Teilbreitenabschaltung. Das neue Verteilerkonzept erlaubt die Schaltung verschiedener Fahrgassenrhythmen, ohne die Maschine umzubauen. Das System wird hydraulisch angesteuert, kommt gänzlich ohne Saatgutrückführung aus, und das Saatgut wird immer symmetrisch aufgeteilt. Das Markenzeichen der Solitair 25 ist wie bisher ihre gute Kombinierbarkeit mit anderen Geräten. Die Solitair 25 ist zunächst als klappbar aufgesattelte Version in Arbeitsbreiten von vier bis sechs Metern verfügbar.

Azurit

Zur Agritechnica 2013 verkündete Lemken seinen Einstieg in die Einzelkornsätechnik. Jetzt ist mit der Azurit die erste Maschine als Vorserienmodell im Einsatz. Ihr hervorstechendstes Merkmal ist das neuartige DeltaRow- Ablagesystem. Dabei werden die Körner statt in einer Reihe in zwei versetzt zueinander angeordneten Teilreihen mit 12,5 Zentimeter Abstand abgelegt. Dadurch steht den einzelnen Pflanzen 70 Prozent mehr Standraum zur Verfügung, sodass sie besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Mit der Azurit lassen sich laut Lemken Mais, Soja, Sonnenblumen oder Raps mit einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h präzise und schlagkräftig aussäen.

Juwel 8 M

Unter der Bezeichnung Juwel 8 M hat Lemken das Programm der Anbaudrehpflüge um zwei Baureihen ergänzt. Der Pflug verfügt in der M oder MV-Version über ein hydraulisches Drehwerk mit mechanischer Neigungseinstellung. Das Drehwerk mit einer kurzen, stabilen Drehachse und 120 Millimetern Durchmesser ist für eine präzise und sichere Pflugdrehung konzipiert. In der Grundausrüstung sind der Juwel 8 M und MV mit den DuraMaxx-Pflugkörpern ausgerüstet, die sich durch lange Standzeiten und ihre einfache Wechselmöglichkeit auszeichnen. In drei- bis siebenfurchiger Ausführung, mit verschiedenen Rahmenhöhen und Körperabständen steht ein umfangreiches Programm für die mittlere und obere Traktorleistungsklasse zur Verfügung.

Weitere Neuheiten

Weiters wurden in Ungarn gezeigt:
TurnControl Pro (Isobus-Steuerung für den Anbaudrehpflug Juwel),
das OptiLine-Einstellsystem für den Aufsatteldrehpflug Diamant,
komplett überarbeitete Kurzscheibenegge Heliodor,
Kurzscheibenegge Rubin 12 mit nun auch sieben Metern Arbeitsbreite,
Vierbalkiger Grubber Karat 12 für intensive Stoppelbearbeitungen,
Fahrgassen und Vorgewende per GPS (TramlineControl und HeadlandCommand).

Michael Stockinger

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