Bis in alle Ewigkeit

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Genau 40 Jahre ist es her, dass Österreich mit dem Weinskandal weltweit in die Schlagzeilen geriet. Zwecks „Aufbesserung“ billiger Land- und Tafelweine hatten einige Weinbauern diesen das Frostschutzmittel Glykol beigemengt und sie teuer als Prädikatsweine verkauft. Die Panscherei gilt hierzulande seither als Mutter aller Lebensmittelskandale. Das Image der österreichischen Weine war auf Jahre hinaus im Keller.

Dem Skandal folgte indes eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Den kriminellen Machenschaften wurde mit dem Beschluss eines der strengsten Weingesetze begegnet. Junge, ambitionierte Winzer (heute einige mit Legenden-Status), darunter mit der Zeit auch viele taffe Winzerinnen, übernahmen das Ruder. Sie lernten teils in aller Welt das Weinmachen auf Top-Niveau. Und sorgten mit bedingungsloser Qualität für ein rot-weiß-rotes Weinwunder.

Thema ist der Weinskandal nur noch selten, in halbrunden oder runden „Jubiläumsjahren“. In solchen gerne „aufgekocht“ von Umweltschutzorganisationen, die chemischen Pflanzenschutz in Bausch und Bogen verteufeln. Wie jüngst mit Verweis auf die „Ewigkeitschemikalie“ Triflouressigsäure, kurz TFA. Zu finden in Wasser aus der Leitung oder in Mineralwasser, wenn auch bis dato ohne offizielle toxikologische Studien. Dafür jüngst in einer Pestizidgegner-Weinstudie. Die sich zur Steigerung der Aufmerksamkeit die Erfolgsgeschichte Wein herausgepickt haben. Ob sich auch das bis in alle Ewigkeit fortsetzen wird? 

weber@bauernzeitung.at

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