Biomasse statt Atom

Kommentar von Andreas Humer,
Redaktionsleiter, Tirol

EAG – hinter dieser trockenen Abkürzung verbirgt sich ein Gesetz, das für die österreichische Land- und Forstwirtschaft eine enorme Bedeutung hat: das Erneuerbare Ausbau Gesetz, das nach dem Beschluss im Ministerrat zur Behandlung ins Parlament kommt. Denn mit Biomasse, Grünem Gas und Photovoltaik ist die Land- und Forstwirtschaft ein Teil der Lösung in der Energiewende: Ist es doch das erklärte Ziel, in Österreich bis zum Jahr 2030 Strom zu hundert Prozent aus erneuerbarer Energie zu erzeugen.
Während in anderen Ländern die Laufzeit von Atomkraftwerken bis 60 Jahre und mehr verlängert wird, setzt Österreich auf den Betrieb von Biomasse- und Biogasanlagen. Diese sollen im neuen Gesetz bis ins 30. Bestandsjahr abgesichert werden, auch mit Verwendung von Schadholz.
Die geplanten Erleichterungen für den Tourismus kommen ebenso bäuerlichen Betrieben zugute: Dank der neuen Ökostrompauschale können Saisonbetriebe, die längere Zeit stillstehen, wie Almen, Seilbahnen oder Hotels, deutlich entlastet werden. Nicht zuletzt ist die nun vorgesehene Gründung von Energiegemeinschaften eine Chance für bäuerliche Betriebe. Diese können künftig Strom für andere Haushalte erzeugen und anbieten – der Bauer wird zum Energie-Nahversorger.
Insgesamt kann das neue Gesetz wichtige Investitionen in Zukunftstechnologien auslösen – das bedeutet Wertschöpfung und Arbeitsplätze im gesamten ländlichen Raum. Zum zehnten Jahrestag der Atomkata-strophe von Fukushima ein starkes Signal, verstärkt auf eine Zukunft mit grüner Energie zu setzen …
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