Dass am nachwachsenden Rohstoff Biomasse kein Weg mehr vorbeiführt, wenn es um Unabhängigkeit beim Thema Energie und nachhaltigen Lösungen dafür geht – darüber sind sich Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner einig. Kumulierte 11,3 Millionen Euro sollen daher dort investiert werden, „wo sich die Zukunft entscheidet“, wie die beiden Regierungsmitglieder betonen.

Schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region

„Bioenergie kann sich in den kommenden Jahren zur tragenden Säule der heimischen Energieversorgung entwickeln. Auch unsere Bäuerinnen und Bauern sehen in der Bioenergie großes Potential und sind motiviert, als Energielandwirte die Unabhängigkeit Österreichs von fossilen Energieträgern voranzutreiben“, sagt Michaela Langer-Weninger. Die Ressourcen dafür seien vorhanden, denn in Oberösterreich wachsen jedes Jahr 4,7 Millionen Festmeter Holz nach, von dem nur 3,9 Millionen Festmeter genutzt werden.

Für Markus Achleitner ist klar, dass mit dem Ausbau der Bioenergie auch die heimische Wirtschaft angekurbelt wird. „Wir haben in unserem Bundesland weltweit erfolgreiche Biomassekessel-Unternehmen. Jede vierte in Europa verkaufte automatische Biomasseheizung kommt von einem unternehmen aus Oberösterreich. Das bringt in Summe Beschäftigung für mehr als 2500 Arbeitskräfte und einen Umsatz von mehr als 600 Millionen Euro“, so Achleitner. Bereits jetzt befindet sich mehr als ein Drittel aller österreichweit installierten Hackschnitzel- und Pelletsanlagen in Oberösterreich. 2023 soll der Bioenergie-Ausbau im privaten sowie im landwirtschaftlichen Bereich noch stär-
ker gefördert werden als bisher. Die 11,3 Millionen Euro bedeuten eine neue Rekordsumme.

Förderungen wurden bereits im Vorjahr massiv aufgestockt

Der Blick in die Jahresbilanz 2022 zeigt bereits den Trend nach oben: Ursprünglich waren im Landeshaushalt 4,3 Millionen Euro für die Förderung von Biomasseanlagen veranschlagt. Mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges schwappten dem Land OÖ monatliche Wellen von bis zu 700 Anträgen entgegen, woraufhin die Mittel im Bereich der Privatpersonen-Förderung kontinuierlich auf zehn Millionen Euro aufgestockt wurden. Insgesamt wurden im Vorjahr vom Land Oberösterreich 3539 Anträge positiv erledigt – 332 im landwirtschaftlichen Bereich, 3207 von Privatpersonen.

Anlagen in OÖ

Aktuell werden 340 Nahwärmeanlagen im Land betrieben. Aus 1,2 Millionen Schüttraummetern Hackgut decken diese den Wärmebedarf von 130.000 Energiesparhäusern und erzielen dabei im Vergleich zu fossilen Energieträgern eine CO2-Reduktion von 260.000 Tonnen. Dazu kommen 59 Biogasanlagen, durch die weitere 80.000 Tonnen CO2 in OÖ eingespart werden. 

- Bildquellen -

  • Web Biomasse Heizwerk 2 ID33747: agrarfoto.com
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AUTORGabi Cacha
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