Besuch bei Capo und seiner Familie

Feldtag bei der Probstdorfer Saatzucht. Auf dem Schaufeld am Salmhof in Marchegg war ersichtlich, wohin aktuelle Zucht- und Sortentrends bei Getreide, Leguminosen, Ölsaaten und Mais führen.

Christoph, Monaco, Mandarin und Maurizio sind marktführende Probstdorfer Premiumweizensorten.

Die Referenz an den Premiumweizen Capo darf an einem Feldtag der Probstdorfer Saatzucht nicht fehlen. So auch jüngst am 9. Juni, als das heimische Traditionsunternehmen der Pflanzenzucht zum Besuch einer Sortenschau auf den Salmhof nach Marchegg einlud.
Laut Probstdorfer-Geschäftsführer Michael Gohn hat der bereits im Jahr 1989 zugelassene Capo noch immer eine starke Marktbedeutung – heute vor allem im Bio-Anbau. Die von Hermann Hänsel gezüchtete Sorte ist zudem Ausgangspunkt für eine Reihe von Neuentwicklungen im Premiumsegment.

Premiumweizen für alle Lagen

Für den kommenden Herbstanbau steht bei der Probstdorfer Saatzucht hier neben dem bereits langjährig bewährten Midas vor allem der neue Mandarin zur Verfügung. Frühe Reife, viel Protein und sehr gute Blattgesundheit kennzeichnen Mandarin als Mitglied der „Capo-Familie“. In trockenen Lagen sollte zudem Maurizio eine Überlegung Wert sein. Als Bestandesdichtetyp verlangt er eine um gut zehn Prozent erhöhte Saatstärke.
Als Premiumweizen, die auch in feuchtere Lagen passen, empfehlen sich Christoph und Monaco. Ertragsmäßig spielen die beiden Capo-Abkömmlinge in der „Aurelius-Liga“. Beide zeichnen sich durch eine hohe Fallzahl-Stabilität aus. Monaco passt durch seine Fusariumtoleranz gut nach Körnermais. Wichtig ist es, sich schon vor dem Anbau um die entsprechende Vermarktung zu kümmern.

Bei den Mahlweizen bringt die Probstdorfer Saatzucht nun die RAGT-Sorge Kilimanjaro. Vom Typ her entspricht sie dem bereits bekannten und RGT Reform. RGT Kilimanjaro ist ein kurzer, kompakter und gut auswuchsfester A-Weizen. Er bringt eine gute Fusariumtoleranz mit. Neu im kommenden Herbst ist zudem der Mahlweizen Thalamus, der die bisherige Hauptsorte Siegfried ablösen könnte. Thalamus überzeugt durch hohes Ertragspotential bei sehr guter Standfestigkeit und Gesundheit (Roststabilität). Bei den Futterweizen mit Zielrichtung Veredelungsbetriebe sowie Ethanol stößt die Probstdorfer Saatzucht mit Ethan in höchste Ertragsregionen vor.

Quelle: BZ/Maad
Sambadur ist die Hauptsorte bei Winterdurum.

Bei den Winterdurum-Sorten ist der Probstdorfer Sambadur seit bald sechs Jahren für den stetigen Aufschwung der Winterform auf aktuell bereits etwa 75 % Anbauanteil ausschlaggebend. Vorteilhaft ist die verbesserte Mehltauresistenz. Mit Tennodur wird zum kommenden Herbstanbau das Hartweizenportfolio weiter ausgebaut.
Bei den mehrzeiligen Wintergersten ist die Probstdorfer Saatzucht mit den KWS-Sorten Tonic und Journey marktführend im Hochertragsbereich platziert. Die ertragsstarke Journey zeigt gute Widerstandskraft gegen Zwergrost, Netzflecken und Rhynchosporium sowie auch gegen Ramularia. Die Mehltauanfälligkeit ist mitttel. Ertragsstark im Trockengebiet präsentiert sich die Probstdorfer Eigenzüchtung Finola, mit der man auch international sehr erfolgreich ist.

Neue Partnerschaft bei Mais

Was den Frühjahrsanbau betrifft, so punktet die Probstdorfer Saatzucht vor allem bei der Sojabohne. Das Sortenspektrum ist groß. Mit einem Eigenzüchtungsanteil von etwa 70 % gehört man im Rahmen der Saatzucht Donau zu den führenden Anbietern in Europa. Mit der frühreifen Abaca ist Probstdorfer führend im 000-Reifebereich. Die Sorte ist schnellwüchsig, kurz und standfest. In Sojaintensiven Fruchtfolgen ist Abaca bewährt. Auch als Zweitfrucht (!), beispielsweise nach Wintergerste oder Gemüseerbse liegen bereits erfolgreiche Anbauerfahrungen vor.
Im mittleren Reifebereich hat zählt die Probstdorfer-Eigenzüchtung Atacama zu den bundesweit meistangebauten Sojabohnensorten.

Eine neu Partnerschaft ist die Probstdorfer Saatzucht mit Corteva (Pioneer) eingegangen. Hier übernimmt man die Vermarktung der neuen Marke „Brevant“ mit zunächst zwei Sorten im Reifebereich 310 bzw. 370.

Quelle: BZ/Maad
DIV-Begrünung mit Öpul 2023-Eignung.

Die Probstdorfer-Kompetenz bei Saatgutmischungen für Zwischenfrüchte und Begrünungen stellt das Tochterunternehmen Hesa mit einer breiten Palette unter Beweis. Mit Blick auf das Öpul 2023 rücken DIV-Mischungen wie „HR 158“ neu in das Blickfeld der Ackerbauern.

- Bildquellen -

  • W02 Sambadur: BZ/Maad
  • W03 DIV 158: BZ/Maad
  • W01 Probstd WW: BZ/Maad
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AUTORH.M.
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