Bekenntnis zum Schutz bäuerlichen Eigentums

Nur der Schutz und Respekt im Umgang mit Grund und Boden ermöglicht eine möglichst konfliktfreie Koexistenz von Bäuerinnen und Bauern und den Interessen der restlichen Bevölkerung.

Achtlos weggeworfener Müll auf Ackern und Wiesen: Bauernbund und Jungbauernschaft machen dagegen jetzt mobil und sagen: „Sei kein Schwein“

Grund und Boden sind das Kapital der bäuerlichen Familienbetriebe. Denn die Ackerflächen, Wiesen, Weiden und Wälder sind zentrale Produktionsgrundlage und damit die Basis des bäuerlichen Einkommens. Die österreichische Rechtsordnung trägt dem auf verschiedenste Weise Rechnung. Das Katasterwesen und ein praxisnahes Steuer- und Abgabensystem leisten zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zum Eigentumsschutz.

Schutz von Grund und Boden hat höchste Priorität

Eine aktuelle Funktionärs- und Mitgliederbefragung des OÖ Bauernbundes zeigt: Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind sich des Wertes von Grund und Boden bewusst. Der Schutz ihrer Produktionsgrundlage und damit der Basis der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln steht für viele Bäuerinnen und Bauern an erster Stelle.
Auch der Erhalt der Kulturlandschaft ist vielen Betriebsführern ein großes Anliegen. „Uns geht es dabei natürlich einerseits um den Schutz der Eigentumsrechte der Bäuerinnen und Bauern, aber auch um den Erhalt von Produktionsflächen für die Lebensmittelerzeugung. Ernährungssicherheit hatte und wird bei uns im Bauernbund immer höchste Priorität haben. Daher sprechen wir uns auch ganz klar gegen einen unkontrollierten Bodenverbrauch, die Außernutzungstellung von wertvollen Agrarflächen sowie neidgetriebene Vorschläge, die Hofübernahme bzw. -bewirtschaftung durch Eigentumssteuern unattraktiver zu gestalten, aus. Gerade die vergangenen Monate haben eindrucksvoll gezeigt, welchen Wert die heimische kleinstrukturierte Landwirtschaft hat. Sie zu stärken sollte das Ziel aller sein“, betont Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger.

Nutzungsinteressen in Einklang bringen

Auch aufgrund des Fehlverhaltens einiger schwarzer Schafe hat das Thema Eigentumsschutz für die Bäuerinnen und Bauern stark an Bedeutung gewonnen. Achtlos weggeworfener Müll, Drift-Manöver auf frisch bestellten Äckern, durchtrennte Weidezäune, illegale Gemüseernten, usw. haben Ärger und Unverständnis bei der Bauernschaft hochkochen lassen. „Das Problem der Nutzungskonflikte hat sich mit der Corona-Pandemie verschärft“, bestätigt auch Bauernbunddirektor Wolfgang Wallner: „Die Bäuerinnen und Bauern sind zusehends verärgert, dass fremde Personen ihre Wiesen und Felder kaputt machen und diese zusätzlich mit Müll verschmutzt werden.“
Langer-Weninger setzt beim heiklen Thema „Nutzungskonflikte“ auf Diplomatie und das Schaffen von Problembewusstsein auf allen Seiten: „Aktuell arbeiten das OÖ Agrar- und das Tourismusressort gemeinsam mit den diversen Interessenvertretungen an Lösungen. Diese Gesprächsrunden stimmen mich als Vertreterin der Bäuerinnen und Bauern positiv, dass es trotz der unterschiedlichen Interessen am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis für alle Beteiligten geben wird.“

Jungbauernschaft leistet Aufklärungsarbeit

Der Bauernbund bemüht sich indes weiter Aufklärungsarbeit zu leisten. „Heutzutage ist vielen nicht klar, dass ein Feld oder eine Wiese nicht einfach so betreten oder befahren werden darf. Gerade in Zeiten des Aufwuchses kann dies enorme Schäden verursachen. In der kürzlich präsentierten Anti-Littering-Kampagne der oberösterreichischen Jungbauernschaft unter dem Motto ,Sei kein Schwein – Müll gehört in die Tonne rein‘ soll Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden. Der Respekt gegenüber fremden Eigentum steht ganz am Beginn eines guten Miteinanders von Landwirten, Wanderern, Radfahrern, Langläufern oder Skitourengehern“, erklärt Bauernbund-Direktor Wallner.

- Bildquellen -

  • Mülltafeln: Foto: OÖ. Jungbauernschaft
- Werbung -
AUTORred.AL
Vorheriger ArtikelWie wir leben
Nächster ArtikelDas sind die besten genossenschaftlichen Innovationen