Bayer steigt in das „Carbon Farming“ ein

Der weltweit tätige Bayer-Konzern startet in Europa seine globale „Carbon Initiative“. Das Dekarbonisierungsprogramm hat zum Ziel, den Ausstoß von CO2 in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette dauerhaft zu reduzieren. Landwirte, die erfolgreich teilnehmen, bekommen Anreize für die Nutzung von klimafreundlichen Verfahren. Binnen drei Jahren soll ein digitales Bewertungssystem entwickelt werden.

Die Maßnahmen zur CO2-Bindung sollen über die Bayer-Digital-Farming-Plattform „Climate FieldView“ ausgewertet werden.

Den Ausstoß von CO2 in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette dauerhaft zu reduzieren, das ist das Ziel des nun von Bayer vorgestellten Dekarbonisierungsprogramms. Das neue europäische „Carbon Program“ soll Erzeuger mit weiteren Akteuren aus der Wertschöpfungskette zusammenbringen, um neue Verfahren zur CO2-Reduzierung anzuwenden, künftige Vergütungssysteme für landwirtschaftliche Betriebe zu testen und damit zu den Zielen des Grünen Deals der Europäischen Kommission beizutragen. Es setzt den Schwerpunkt auf die zentrale Rolle, die Landwirte und ihre Felder im Klima- und Umweltschutz spielen und ist ein wesentlicher Teil des Nachhaltigkeitsversprechens von Bayer. So hat sich Bayer zum Beispiel das Ziel gesetzt, Treibhausgasemissionen auf den Feldern bis 2030 um 30 Prozent zu senken.

Zwischenfrüchte und Pflugverzicht

Laut Lionnel Alexandre, der bei Bayer Crop Science den Bereich Carbon Business Venture für Europa, Nahost und Afrika leitet, beruht das Programm auf der Idee, „Landwirte für klimafreundliche Verfahren zu bezahlen.” Als Bespiele für honorierbare Verfahren nannte Alexandre:
• den Anbau von Zwischenfrüchten,
• weitgehenden Verzicht auf das Pflügen,
• Fruchtfolge betreiben oder
• Stickstoffdünger präzise einsetzen.
Alle diese Maßnahmen binden Kohlenstoff im Boden, verbessern die Bodengesundheit, die Widerstandsfähigkeit und die Produktivität. Zudem werden weniger Emissionen freigesetzt.“
Um diese Maßnahmen zu unterstützen, entwickelt Bayer ein digitales System, mit dem die Landwirte ihre Vergütungsansprüche anhand exakter und verifizierter Daten geltend machen können. Diese neue Überwachungs-, Berichts- und Verifizierungslösung (MRV) wird datenschutzkonform, zuverlässig und benutzerfreundlich sein und auf die branchenführende Digital-Farming-Plattform „Climate FieldView“ von Bayer aufbauen.

28 Betriebe, drei Jahre Entwicklungszeit zur digitalen Bewertung

Zum Start nehmen an dem Programm laut Bayer-Firmenmitteilung 28 Landwirte teil. Die Betriebe liegen in Frankreich, Spanien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Österreich, Großbritannien und in der Ukraine und bringen in Summe rund 500 Hektar in das Programm ein. Zur Auslotung der Wirksamkeit der Maßnahmen arbeiten Landwirte, Bayer und Experten aus der Lebensmittel- Wertschöpfungskette in einem Carbon-Farming-Labor zusammen. Zudem laufen bereits Gespräche mit mehreren Unternehmen und Händlern aus der Lebensmittelbranche, die sich voraussichtlich bis Ende des Jahres der Initiative anschließen werden.
Zum Start des Programms wird der aktuelle Kohlenstoffgehalt des Bodens als Ausgangswert ermittelt. Die von den Landwirten angewandten Verfahren zur Kohlenstoffbindung werden kontinuierlich überwacht und in den darauffolgenden Jahren stetig verbessert. Ergebnis des Programms soll ein zuverlässiges, digitales MRV-Tool sein. Die Fertigstellung dieser neuen digitalen Lösung wird innerhalb von drei Jahren erwartet, die Implementierung in die Bayer-Plattform „Climate FieldView“ ist für das dritte Jahr geplant.

- Bildquellen -

  • W Sidebyside: climatefieldview.de
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AUTORH.M.
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