Bauernbundobmann Josef Geisler sieht Herabstufung des Wolf-Schutzstatus als wichtigen Schritt

Entnahmen sind weiterhin klar geregelt.

Mit der bevorstehenden Änderung der Berner Konvention wird der Schutzstatus des Wolfs in Europa am 7. März 2025 von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Diese Entscheidung schafft neue Handlungsspielräume im Wolfsmanagement der Regionen. Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler begrüßt diesen Schritt als notwendige Anpassung an die tatsächliche Entwicklung der Wolfspopulation in Europa und Tirol.

Wolfspopulation nicht mehr gefährdet

„Es ist höchste Zeit, dass auf europäischer Ebene anerkannt wird, dass der Wolf in vielen Regionen Europas keine gefährdete Art mehr ist“, betont Geisler. Die steigende Wolfspopulation mit einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 30 Prozent zeigt, dass der günstige Erhaltungszustand längst erreicht wurde. Die bisherigen Schutzmaßnahmen sind daher nicht mehr zeitgemäß.

Tirol als Vorreiter im Wolfsmanagement

Tirol hat frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um auf die wachsende Wolfspopulation zu reagieren. Geisler setzte einen schnellen Verordnungsweg durch, der eine gezielte Entnahme von Problem- und Schadwölfen ermöglicht. „Uns geht es nicht nur um den Schutz des Wolfs, sondern auch um den Schutz der Menschen sowie der Land- und Almwirtschaft“, erklärt Geisler. Die Verordnung stellt sicher, dass Wolfsübergriffe, insbesondere auf Nutzvieh, effektiv und rechtssicher geregelt werden können.

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Wolf

Trotz der Herabstufung bleibt der Wolf in Tirol eine geschützte Art. Geisler unterstreicht, dass Entnahmen weiterhin nur unter klar definierten Bedingungen erfolgen dürfen, um eine verantwortungsvolle Handhabung sicherzustellen. Dies sei essenziell für die Landwirtschaft, insbesondere in alpinen Regionen, um die negativen Auswirkungen auf die Almwirtschaft zu minimieren.

EU muss nachziehen

Geisler fordert nun eine schnelle Anpassung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie auf EU-Ebene: „Die Fakten liegen auf dem Tisch – die Gesetzgebung muss an die gelebte Realität in den Alpen angepasst werden. Die Bedrohung für die Almwirtschaft und die Verunsicherung der Bevölkerung dürfen nicht ignoriert werden.“

Abschließend appelliert Geisler an die EU-Kommission, rasch die notwendigen Schritte einzuleiten, um den Schutzstatus des Wolfs europaweit zu senken und den Regionen mehr Handlungsspielraum zu geben.

- Bildquellen -

  • wolf in forest: Michal – stock.adobe.com
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AUTORRed. JS
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