Bauernbund setzt auf Klasse statt Masse

Der Vorarlberger Bauernbund stellte vor Kurzem sein Programm für die Landwirtschaftskammerwahl vor und setzt vor allem auf bessere Preise, gute Bildung und lebenswerte, innovative Betriebe.

LK-Vizepräsident Hubert Malin, Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, LK-Präsident Josef Moosbrugger und LR Erich Schwärzler (v. l. n. r.) ©ZVG
LK-Vizepräsident Hubert Malin, Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann, LK-Präsident Josef Moosbrugger und LR Erich Schwärzler (v. l. n. r.) ©ZVG
Landwirtschaftskammerpräsident und Bauernbund-Spitzenkandidat Josef Moosbrugger betont, dass die rund 15.000 wahlberechtigten Kammermitglieder durch die Bewirtschaftung der Vorarlberger Kulturlandschaft und die Erzeugung gesunder Lebensmittel wesentlich zur Lebensqualität in Vorarlberg beitragen. “Wenn es uns gelingt, diese Tatsache im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, ist diese auch vermehrt bereit, faire Preise für die bäuerlichen Produkte und Leistungen zu bezahlen.” Denn beste Qualität zu billigsten Preisen kann es nicht geben, so Moosbrugger.
Vor diesem Hintergrund sieht Moosbrugger auch das in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen TTIP äußerst kritisch. “Die europäischen Lebensmittel-Standards dürfen auf keinen Fall abgesenkt werden, um Billig-Importe aus den USA zu ermöglichen.” Der Bauernbund will einen anderen Weg gehen: Mit dem Aufbau des “Ländle-Siegel” soll Vorarlberger Herkunft und Qualität auf den ersten Blick erkennbar sein.
Zu einer regionalen Landwirtschaft gehört auch eine regionale Infrastruktur. Für Moosbrugger ist deshalb klar, dass es in Vorarlberg einen öffentlichen Schlachthof braucht: “Wir sind mit mehreren Interessenten im Gespräch, die sich die Fortsetzung des Schlachtbetriebs vorstellen können. Eine Entscheidung sollte noch vor Sommer gefällt werden.”
In Sachen Viehvermarktungsanlage sind die Würfel bereits gefallen. Die Anlage in Dornbirn-Schoren wird nach einem einstimmigen Beschluss in der Kammer-Vollversammlung um 1,5 Mio. Euro modernisiert und erfüllt damit alle aktuellen Anforderungen.
Andrea Schwarzmann, Zweitgereihte auf der Bauernbund-Liste, will die Schlüssel-Rolle der Bäuerinnen in den bäuerlichen Familienbetrieben verstärkt thematisieren. “Die Lebensqualität auf dem Bauernhof steht und fällt mit den Bäuerinnen”, so Schwarzmann. Die Bundesbäuerin, die auch Vorsitzende des ländlichen Fortbildungsinstituts LFI ist, setzt sich dafür ein, dass der Wert von Lebensmitteln sowie das Koch- und Ernährungswissen besser an den Schulen verankert wird. Vizepräsident Hubert Malin, Spitzenkandidat für die Dienstnehmer-Sektion, legt größten Wert auf eine gerechte Lohn- und Gehaltsentwicklung sowie auf angemessene Arbeitsbedingungen. “Mit motivierten Mitarbeitern ist eine gute Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft gewährleistet”, erklärt Malin.

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