Arge Rind bringt seit 20 Jahren Mehrwert am Markt

Goldenes Ehrenzeichen der Republik für Arge Rind-Gründungsobmann Josef Fradler sen. Im Bild v. l. Werner Habermann, Josef Fradler sen., Johannes Fankhauser und Josef Fradler jun.

Aus Anlass ihres 20. Gründungstages lud die Arge Rind am 7. Oktober 2021 zu einem Festakt in den Kreuzstadel am Gut Streitdorf (NÖ). Das Jubliäum war Anlass für Rückblick und Ausblick. Im Rahmen des Festaktes wurde Gründungsobmann ÖR Josef Fradler durch Sektionschef Johannes Fankhauser das Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Gemeinsamer Auftritt bringt Mehrwert

Dem Geehrten lag es besonders am Herzen den versammelten Ehrengästen, Funktionären und Rinderbauern folgendes mit auf den Weg zu geben: „Der Mehrwert der Bauern nur durch ein gemeinsames Auftreten am Markt möglich. Solange alles funktioniert, wird oft die Leistung im Hintergrund nicht gesehen. Erst in schwierigen Zeiten oder Krisen, wie jetzt in der Corona-Pandemie, werden dieses gemeinsame Ziehen an einem Strang und die Vorteile, die dadurch entstehen, wirklich ersichtlich!“

CO2-Ausstoß, Tierwohl, Regionalität

Die vergangenen 20 Jahre waren für die österreichischen Rinderbauern und die Arge Rind durch viele Herausforderungen geprägt. Spannungsfelder wie die BSE-Krise, Freihandelsabkommen, Fleischimporte der EU, mehrere Reformen der gemeinsamen Agrarpolitik und volatile Märkte sind nur einige Beispiele.
Auch die Anforderungen der Zukunft, sowohl an unsere Mitglieder als auch an die Arge Rind, sind sehr fordernd. So befindet sich zum Beispiel die Rindfleischproduktion aktuell in einer sehr schwierigen Position zwischen einer wirtschaftlichen Produktion unserer Landwirte einerseits und des Bestrebens nach Nachhaltigkeit andererseits. „Diese zwei Faktoren sind aber in Österreich keine Gegensätze!“ ist Arge Rind-Geschäftsführer Werner Habermann überzeugt. „Der CO2-Ausstoss der heimischen Rinderproduktion muss im weltweiten Vergleich betrachtet werden. Der österreichische Konsument kann ruhigen Gewissens österreichisches Qualitätsrindfleisch essen, ohne dabei an negative Auswirkungen an das Klima denken zu müssen. Denn: ein Großteil der heimischen landwirtschaftlichen Nutzfläche ist reines Grünland und diese Flächen können nur durch Wiederkäuer optimal und klimaschonend verwertet werden!“
Auch das Thema Tierwohl rückt vermehrt in den Fokus der Gesellschaft. Hier entwickelt sich die Schere zwischen der öffentlichen Wahrnehmung, den Forderungen sowie der Bereitschaft mehr zu bezahlen, weit auseinander. Die Arge Rind wird jedoch weiterhin Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel und den Gastronomiegroßhändlern führen, um eine Weiterentwicklung zu „mehr Tierwohl“ zu ermöglichen und für unsere Betriebe einen Mehrwert bieten zu können.
Auch im Thema Regionalität sieht die Arge Rind eine große Chance. Gerade im Kontext der Klimadiskussion werden Konsumenten verstärkt auf heimische und regionale Qualitätsprodukte setzen! Man geht davon aus, dass es diesbezüglich zu Änderungen im Einkaufsverhalten kommen wird.

Markenfleischprogramme

Laut dem derzeitigen Arge Rind-Obmann Josef Fradler jun. ist “Kalb Rosé Austria” eines der erfolgreichsten Markenfleischprogramme der jüngsten Zeit. Hier ist es der Arge Rind gelungen, die Tiertransporte zu vermindern und den österreichischen Kalbfleischmarkt wiederaufzubauen. Dieses Projekt bleibt auch in den nächsten Jahren im Fokus, um weiterhin gemeinsam die Rindfleischproduktion entlang der Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln. Auch bei Jungstieren, Ochsen und Kalbinnen sowie im Jungrinder-Bereich arbeitet die Arge Rind für einen guten Weg und setzt weiterhin auf das AMA-Gütesiegel, das eines der zentralen Elemente in der Qualitätssicherung ist, so Obmann Fradler.

Jährlich werden 280.000 Rinder vermarktet

Die Arge Rind wurde mit der Aufgabe gegründet, als Dachorganisation die sieben regionalen Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern zu koordinieren und gleichzeitig eine Interessenvertretung für die Rindfleischproduzenten in Österreich zu etablieren. Die ursprüngliche Kernaufgabe war es, eine gemeinsame Strategie im Schlachtrinderbereich zu entwickeln und am Mark umzusetzen. So waren die Anfangsjahre davon geprägt, die Mengen zu bündeln und gemeinsame Preisbildungs- und Abrechnungssysteme zu etablieren. Seit dem Gründungsjahr konnten die Vermarktungszahlen stetig gesteigert werden – aktuell werden jährlich rund 280.000 Rinder mit einem Umsatz von mehr als 250 Mio. Euro vermarktet.

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  • 2141 W 20 Jahre ARGE Rind: Arge Rind
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AUTORH.M.
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