Appell an Handel und Konsumenten: auf Regionalität setzen

Gerade jetzt sollten Handel und Konsumenten auf Regionales setzen.

Die Sozialpartnerorganisationen – Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer,  Gewerkschaftsbund und Landwirtschaftskammer – richteten einen dringenden Appell an Konsumentinnen und Konsumenten, in der aktuellen wirtschaftlichen Situation bewusst Lebensmittel und Produkte heimischen Ursprungs zu kaufen. Die Betriebe, die dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Landwirtschaft sind in diesen Tagen besonders gefordert.

“Gerade in der Krise zeigt sich der Wert einer sicheren regionalen Versorgung. Bäuerinnen und Bauern garantieren gemeinsam mit den Genossenschaften und den Verarbeitungsbetrieben die Versorgung der Bevölkerung. Der Lebensmittelhandel hat eine Schlüsselrolle, indem er die bäuerlichen Produkte an die Konsumenten bringt. Wir appellieren an den Handel, auch nach Ende der Krise auf Regionalität zu setzen”, erklärte der Präsident der LK Österreich, Josef Moosbrugger.

Auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger appellierte an die Supermarktketten, verstärkt regionale Waren einzukaufen. Es gehe zwar nicht darum, bestimmte Produkte aus den Regalen zu verbannen, es habe jedoch knallharte Preisaktionen mit ausländischen Produkten gegeben, erklärte Köstinger in einem Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA).

Die geschlossene Gastronomie bringt die Bauern zusätzlich unter Druck. Absatzrückgänge sind bereits im Milch-, Rindfleisch- und Gemüsebereich zu spüren. Erste Molkereien passten bereits ihre Lieferungen an (die BauernZeitung berichtete). Köstinger fordert auf EU-Ebene einen Krisenmechanismus für die landwirtschaftlichen Betriebe in Zeiten des Coronavirus, etwa Stabilisierungsinstrumente für die Marktpreise. “Da hat es leider noch nicht besonders viel Bewusstsein dafür gegeben.” Die Politikerin verwies als positives Beispiel auf die Reaktion der EU auf das Russland-Lebensmittelembargo im Jahr 2016, wo dann Milchbauern in der EU einen finanziellen Bonus für ihre freiwillige Mengenreduktion bekamen. Dies sei damals “extrem hilfreich gewesen”.
E.Z.

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