Zum bereits siebten Mal fand Mitte Jänner die Mitteleuropäische Biomassekonferenz (CEBC) statt. Bei diesem Branchentreff rund um Österreichs bedeutendsten erneuerbaren Energieträger nahmen an drei Tagen mehr als 1.600 Zuhörer aus 37 Nationen teil. Der Besucherrekord war nicht unbegründet, umfasste der Reigen aus 160 Vorträgen und Exkursionen doch alles, was es rund um die energetische Nutzung von Biomasse zu bedenken gilt. Von Emissions- und Nachhaltigkeitskalkulationen über Bioraffination bis hin zu Potenzialen und Grenzen der Ressource Biomasse in der Energiewende und natürlich dem derzeit massiv aufschlagenden politischen Gegenwind gegen die energetische Nutzung der vermeintlich primär genutzten Biomasse seitens der Europäischen Kommission.

Pellets mit Imageproblem
Ebenso wurde am ersten Tag der CEBC eine Premiere gefeiert. Erstmals wurde das „1. Europäische Pelletforum“ als Treffpunkt der Erzeuger von Holzpellets und der zugehörigen Heiztechnik durch den österreichischen Branchenverband der Pelleterzeuger, proPellets Austria, inszeniert. Insider aus elf europäischen Ländern referierten über die internationalen Marktentwicklungen und die Zukunftsperspektiven der Branche, die Herausforderungen durch die politischen Rahmenbedingungen sowie mögliche Kommunikationsstrategien. Als besonders spannend stellte sich ein runder Tisch mit Teilnehmern aus den jeweiligen Branchenverbänden von Polen, Deutschland, Italien, Spanien und Österreich heraus. Europaweit schienen sich im Vorjahr nämlich zwei Trends im Pelletgeschäft abzuzeichnen: Einerseits verzeichnete man Rekordproduktionsmengen, andererseits trat aber mit der Preisexplosion auch ein zunehmendes Konsumenten-Misstrauen auf. Darauf werde man regieren. So plant etwa proPellets im heurigen Frühjahr eine groß angelegte Imagekampagne für Endkunden.

Fachtag Waldwirtschaft
Ein weiteres Programm-Highlight der CEBC war die Einbeziehung des Fachtages Waldwirtschaft der Wintertagung. Auch dort drehte sich alles um die nachhaltige Intensivierung der heimischen Forstwirtschaft, ihre Rolle in der Bioökonomie und ob diese im Widerspruch zur Biodiversität steht. Auch die politischen Rahmenbedingungen waren unter den Forstwirten Thema. So machte Georg Kanz aus dem Klimaschutzministerium klar: „Ressourcenverschwendung runter, Produktivität rauf.“ Die heimische Forstwirtschaft biete dazu die idealen Voraussetzungen.

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  • : RAMONA HEIM - STOCKADOBE.COM
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AUTORClemens Wieltsch
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