AMA-Flächenauswertung 2020: Körnermais und Zuckerrüben verlieren deutlich

Rund 8.000 ha weniger Körnermais FOTO: agrarfoto.com

Wie die Auswertung der landwirtschaftlichen Kulturflächen im heurigen Anbaujahr durch die Agrarmarkt Austria (AMA) zeigt, werden einige Trends der Vorjahre fortgesetzt: So hat sich etwa die Weichweizenfläche um 2.293 ha verringert, während jene von Dinkel dank preislicher Attraktivität sowohl im Bio- als auch im konventionellen Anbau um 2.888 ha deutlich erweitert wurde. Wintergerste folgte dem bisherigen Aufwärtstrend und legte um 1.405 ha zu, da die als erstes geerntete Getreideart in den Vorjahren trotz Trockenheit durch gute Erträge überzeugen konnte. Die Sommergerstenfläche musste nach deutlichen Einbrüchen in den Vorjahren erneut Federn lassen (-4.392 ha) und erreichte ein Rekordtief. Die Bedingungen für jene Kultur waren in den letzten Jahren – sowie heuer – durch die anhaltende Frühjahrstrockenheit suboptimal. Hartweizen konnte trotz preislich guter Impulse keine Flächenausdehnung erzielen (-222 ha), wobei die Sommerhartweizenfläche geringfügig zunahm und die Winterkultur zurückgenommen wurde. Schlechte Erzeugerpreise ließen auch die Roggenfläche um 1.104 ha schrumpfen. Dieser Wert liegt aber weiterhin über jenem der Jahre 2017/2018. Bei Triticale gab es nach mehrjährigem Plus nun eine Trendumkehr, das Minus von 3.773 ha beruht auf der Rücknahme der Kontraktflächen für Bioethanol.

Rund 8.000 ha weniger Körnermais – Auch Zuckerrüben verlieren

Ebenso ist der mehrjährige Aufwärtstrend bei Körnermais vorbei. Geringe Preisbewegungen am Maismarkt und das Ende der Ausnahmeregelungen für den Nachbau nach umgebrochenen Zuckerrüben führen zu einem Minus von 8.252 ha. Die Sorghumfläche ging geringfügig zurück, während Sonnenblumen (+2.314 ha) und Gelbhirse vom Zuckerrübenumbruch profitierten. Die Fläche für Ölraps wurde aufgrund suboptimaler Anbaubedingungen, zunehmender Schädlingsprobleme und geringer Preise in den Vorjahren um 4.212 ha reduziert.

Die Fläche für Zuckerrüben konnte trotz umfangreicher Bemühungen der Branche nicht zum Vorjahr gesteigert werden und sank somit um 1.173 ha. Die ursprünglich deutlich höhere Anbaufläche 2020 wurde durch Schädlingsbefall und Trockenheit deutlich reduziert. Der große Gewinner der diesjährigen Flächenverschiebungen ist der Ölkürbis, mit einem Zuwachs von 10.375 ha erreicht er sein Vier-Jahreshoch. Der historische Rekord von 2016 (39.470 ha) wurde jedoch nicht übertroffen.

Bio-Flächen konnten trotz Preiseinbrüchen weiter zulegen

Die Bio-Ackerflächen konnten den Rekordzuwachs aus dem Vorjahr trotz größerer Preiseinbrüche insbesondere für Umstellergetreide halten und sogar um 1.534 ha zulegen. Die Dinkelfläche wurde gegenüber dem Vorjahr um 1.660 ha ausgedehnt, während Weichweizen geringfügig um 118 ha abnahm. Deutliche Verlierer sind Triticale, Wintergerste und Körnermais, da diese Kulturen vor allem für Umstellerware niedrige Preis erzielten. Sonnenblumen, Sojabohnen und Hirse konnten ihre Anbaufläche ausdehnen.

AIZ

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