Dafür stehe eben nur die Volkspartei, die das ganze Jahr über echte Vertretungsarbeit leiste, während alle anderen die Bauernschaft speziell im Wahlkampf mit leeren Versprechungen umgarnen würden, hieß es von der Bauernbund-Spitze, die in Wels kräftig gegen andere, „bauernfeindliche Parteien“ austeilte.
Strasser: „Stabilität statt Experimente und echte Zukunftsperspektiven statt praxisferner Ziele.“
FPÖ „keine Bauernretter“ und Linke betreiben „asoziale Agrarökologie“
Die FPÖ stelle sich gern als „Bauernretter-Partei“ dar, doch das Gegenteil sei der Fall: „In entscheidenden Abstimmungen fällt sie regelmäßig um. Aus diesem Grund haben wir nach wie vor keine rechtliche Handhabe gegen Stalleinbrüche, auch die Kompensation von russischem Erdgas durch heimisches Biogas wurde von den Freiheitlichen blockiert. Die Bilanz ist schlichtweg miserabel“, so Strasser. Massive Kritik Richtung FPÖ kam auch von Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger: „Marktschreier, die alles in Grund und Boden kritisieren, jegliche Realitäten komplett ausblenden und das Blaue vom Himmel versprechen, helfen uns nicht weiter.“
Moosbrugger: „Marktschreier, die alles in Grund und Boden kritisieren, jegliche Realitäten komplett ausblenden und das Blaue vom Himmel versprechen, helfen uns nicht weiter.“
Zudem schoss sich der Kammerpräsident auch auf SPÖ und die Grünen ein: „Wir brauchen niemanden bei dem alle Bäuerinnen und Bauern rotsehen und auch keine Gruppierungen die in ihrer Agrarkompetenz komplett grün hinter den Ohren sind. Egal ob beim Wolf, Renaturierung oder Pflanzenschutz – sie betreiben eine komplett asoziale Agrarökologie fernab jeglicher echten Nachhaltigkeit.“
Laut ÖVP-Agrarsprecher Strasser sei auch mit den Neos „kein Hof zu machen“. Die Gründe dafür: Das bedingungslos „Ja“ für das Mercosur-Abkommen sowie „laufende Beschimpfungen gegenüber der täglichen Arbeit der Bäuerinnen und Bauern“ von pinken Abgeordneten in sozialen Medien.
Wer einen Blick über die Grenze nach Deutschland werfe, könne laut Moosbrugger sehen „was passiert, wenn sich nach politischen Versprechungen Regierungskonstellationen bilden, die bauernfeindlich arbeiten“, der damit indirekt vor einer Koalition ohne ÖVP warnt.
Bauernbund fordert mehr finanzielle Mittel und weniger Bürokratie
Auch für Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ist die Sache klar. Es entscheide sich am 29. September, ob die ländliche Bevölkerung und damit die Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft noch Vertreter in der Bundesregierung haben werden: „Die Zeiten sind derzeit viel zu heikel für politische Experimente, die Probleme anstatt machbare Lösungen präsentieren. Mit der Volkspartei gibt es keine leeren Versprechungen, sondern Stabilität, inhaltliche Kompetenz und eine starke Mitte – jenseits von Ideologie.“ Der Minister präsentierte zudem die wichtigsten Punkte des Wahlprogramms. Es brauche eine Inflationsanpassung der GAP-Mittel, Bürokratieabbau, Fokus auf Versorgungssicherheit, mehr digitale Kompetenz in der Landwirtschaft sowie einen finanziellen Kraftakt zur Anpassung an den Klimawandel. Beim Thema Renaturierung werde man laut Totschnig „kein Drüberfahren mehr akzeptieren“.
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- Strasser: Bauernbund
- Moosbrugger: Bauernbund
- Totschnig, Strasser, Moosbrugger: Bauernbund