Agrarexporte: 2020 erstmals positive Außenhandelsbilanz

Käse und Speck sind die wichtigsten Exportschlager der heimischen Agrarwirtschaft.

Im vergangenen Jahr verzeichnete Österreich – erstmals in der Geschichte der Statistik – eine positive Außenhandelsbilanz bei Agrarwaren und Lebensmittel. Die Ausfuhren überstiegen mit einem Wert von 12,8 Milliarden Euro die Einfuhren um 10,8 Millionen Euro. Die Agrarexporte hatten im vergangenen Jahr zudem einen Anteil an Österreichs gesamten Waren- und Dienstleistungsexporten von neun Prozent, so viel wie noch nie.

„Wer hätte es für möglich gehalten, dass ausgerechnet im Krisenjahr 2020 solche Zuwächse erwirtschaftet werden? Die Landwirtschaft und die nachgelagerten Stufen haben hier Hand in Hand eine Meisterleistung vollbracht und ihre Krisenfestigkeit bewiesen. Man kann zu ihrer Performance nur gratulieren“, so Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Deutschland ist und bleibt wichtig

Quelle: AMADeutschland liegt mit einem Anteil von 36 Prozent an den gesamten Agrarexporten nach wie vor an erster Stelle. Auch die Ausfuhren Richtung Italien konnten im vergangenen Jahr trotz aller pandemiebedingten Schwierigkeiten leicht zulegen.

Besonders im Handel mit Deutschland machen die landwirtschaftsnahen Produktgruppen den Löwenanteil aus. Milchprodukte führen die Statistik mit 661 Millionen Euro an, dahinter folgen Fleischwaren mit 378 Millionen Euro. Ein detaillierter Blick auf diese Segmente erklärt die positive Handelsbilanz. Weit mehr Milchprodukte und Käse gehen von Österreichs Produzenten in Richtung der deutschen Konsumenten als umgekehrt. Bei Fleischzubereitungen sind es gar dreimal so viele.

Für die Fleischbranche war das vergangene Jahr herausfordernd. Die Gastronomie fehlte über weite Strecken als Abnehmer, Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland brachten das Markt- und Preisgefüge zusätzlich durcheinander. Unter diesen Voraussetzungen haben sich die Exporte gut halten können. Die Ausfuhren von Rindfleisch nach Deutschland legten sogar zu. Asien wird als Exportmarkt für Schweinefleisch immer wichtiger.

Wie in allen anderen Sektoren haben sich auch die Marketing-Maßnahmen der AMA in der Pandemiezeit noch stärker in Online-Welt verlegt. Dennoch planen die heimischen Aussteller und die AMA, sich an der ANUGA in Köln im Oktober zu beteiligen. 
Red. MS

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  • Exportlaender: AMA
  • Kaese Speck Oesterreichs Agrarexportschlager: AMA
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